Windpark an der A 59: „Arge Bergwind“ startet durch
Zusammen mit Langenfeld, Leverkusen, Solingen, Burscheid und Remscheid plant Monheim einen Windpark an der A 59. Bürger sollen Anteile erwerben können.
Monheim/Langenfeld. Energiewende — die wird immer wieder auch in Verbindung gebracht mit der Schaffung neuer Windparks. Und galt Monheim noch in den 1990er-Jahren als nicht geeignet für Windkrafträder, so hat sich das durch modernste Technik geändert. Ein aktuelles Gutachten weist gleich mehrere mögliche Standorte aus. Donnerstagabend im Planungsausschuss wurden sie diskutiert.
Rheinbogen und Baumberger Kämpe kämen zum Beispiel in Frage — werden aber weder von der Verwaltung noch von der Politik in Betracht gezogen. Denn das Landschaftsbild dort soll nicht beeinträchtigt werden. Klarer Favorit: die Trasse entlang der A 59 nördlich des Autobahnkreuzes Monheim-Süd bis kurz vor Berghausen.
Dort könnte ein Windpark mit fünf Anlagen entstehen — sowohl auf Monheimer als auch auf Langenfelder Gebiet. Die Politik stimmte Donnerstagabend mit breiter Mehrheit einer nötigen Änderung des Flächennutzungsplans zu. Außerdem wurde eine frühzeitige Bürgerbeteiligung beschlossen.
An den Monheimer Windkraftanlagen sollen sich die Bürger ähnlich wie bereits bei Solarprojekten beteiligen können. Wie das genau aussehen wird, ist noch unklar. Mega-Chef Jürkenbeck kann sich ein Genossenschaftsmodell vorstellen.
Nicht nur die beiden Kommunen wollen zusammenarbeiten. Es gibt eine Kooperation mehrerer Städte. „Arge Bergwind“ nennt sie sich. Monheim, Langenfeld, Solingen, Remscheid, Leverkusen und Burscheid gehören ihr an. „Wir haben uns als lokale Versorger Ende 2011 zusammengesetzt und die Zusammenarbeit beschlossen“, erläutert Udo Jürkenbeck, Geschäftsführer der Mega. Er betont: „Um einen Windpark an der A 59 zu verwirklichen, müssen 15 bis 20 Millionen Euro investiert werden.“
Für die einzelnen Standorte sollen Gesellschaften gegründet werden. Ist ein Standort auf Monheimer Gebiet, investiert der örtliche Versorger 51 Prozent, erhält aber auch den gleichen Anteil an erzeugtem Strom. Das Modell der „Arge Bergwind“: Es gibt in jeder der Städte Beteiligungen der Partner. So wird Monheims Mega auch Anteile an Windparks in Solingen oder Leverkusen haben. „Auch unsere Partner lassen Gutachten für mögliche Standorte erstellen“, sagt Jürkenbeck. „Wenn alles optimal läuft, geht das erste Windrad Ende 2014 in Betrieb“, so Jürkenbeck.
Für Bürgermeister Daniel Zimmermann, auch Aufsichtsratsvorsitzender der Mega, ist der Standort an der Autobahn ideal. „Es ist weit weg von der Wohnbebauung. Und landschaftlich ist der Blick ohnehin schon beeinträchtigt durch Hochspannungsleitungen.“ Mit den Eigentümern sind laut Jürkenbeck bereits erste Gespräche geführt worden.