Mettmann Corona-Virus: Krankenhaus richtet eine Hotline ein
Mettmann · Die Klinik will ab sofort mit möglichen Infizierten zuerst telefonisch in Kontakt treten. Die Ärzte weisen zudem auf Verhaltensregeln für den Alltag hin.
Früher oder später werde es wohl leider auch Deutschland treffen, hieß es über das Corona-Virus. Nun ist es eher früher geworden. Doch auch, wenn Bundesgesundheitsminister Jens Spahn den Beginn einer Corona-Epidemie in Deutschland konstatiert und natürlich Vorsicht geboten ist: Panik ist die falsche Reaktion.
Auf der Website des Evangelischen Krankenhauses (EVK) Mettmann gibt es nun den Hinweis auf eine Corona-Hotline, teilt das Ärzteteam um Clemens Stock, Ärztlicher Direktor und Hygienebeauftragter, mit. Die Nummer lautet 02104/77 33 53. „Menschen, die glauben, sie seien am Virus erkrankt, sollen nicht in die Notaufnahme kommen, sondern zunächst zu Hause bleiben und die Hotline kontaktieren“, bitten die Ärzte. Hier werden dann die ersten Abfragen telefonisch erfolgen. „Erst wenn aus dem Gespräch deutlich wird, dass der Patient ein begründeter Verdachtsfall ist – war er beispielsweise kürzlich in China, hatte er Kontakt mit einem Infizierten –, muss der Abstrich erfolgen. „Wir möchten natürlich vermeiden, dass Verdachtsfälle in Wartebereichen weitere Verdachtsfälle entstehen lassen. Die ambulante Isolation, also in der häuslichen Umgebung ist daher zunächst wichtig“, erklärt Clemens Stock. Zudem ist es wichtig, bei den Desinfektionsmitteln auf die unterschiedliche Zielrichtung zu achten. Um einen effizienten Schutz zu erzielen, muss das Desinfektionsmittel virozit sein.
Dennoch: Auch das regelmäßige, gründliche Händewaschen mit Wasser und Seife erfüllt seinen Zweck und wäscht Viren ab. Auch der Kreis Mettmann informiert über das Corona-Virus auf seiner Homepage. „Und auch wir verwiesen auf die Hotline des Landes, da es zurzeit noch keine Kreis-Mettmann-spezifische Lage gibt“, erklärt Daniela Hitzemann, Pressesprecherin für den Kreis Mettmann.
Wie alarmiert Bürger sind, zeigte sich Donnerstag: Vor Apotheken bildeten sich Warteschlangen. Hygienemasken seien ausverkauft, Desinfektionsgel war nur noch von einer Marke statt wie sonst von sechs verschiedenen zu haben. Ein echter Ansturm herrscht auch in Drogerien auf Einweghygienemasken. Unterscheiden kann der Käufer die verschiedenen Masken nach der Schutzklasse „FFP“, was für „Filtering Face Piece“ steht. Hierbei handelt es sich um Schutzklassen, die anhand von Zahlenwerten beschreiben, wie viele kleinste Partikel ein Filter noch durchlässt. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt Masken ab einem Wert von zwei Euro. Auch das EVK Mettmann schließt sich dieser Empfehlung an.
Weil in Drogerien die Regale auch für Tücher, Gele oder Seifen zur Desinfektion leer sind, werden „verstärkt Bestellungen für diese Hygieneschutzprodukte“ aufgegeben, wie Mitarbeiterin Julia Klan erklärt. Sie stellt fest, dass die Lücken zeitnah aufgefüllt werden sollen. Allerdings müsse der Vorrat aus den entsprechenden Lagern auf alle Filialen der jeweiligen Drogeriemarktkette verteilt werden – damit keine Lieferengpässe entstehen, arbeiten die Hersteller an entsprechendem Nachschub. „Die Leute wollen sich mehr eindecken und so werden wir einen entsprechenden Vorrat an Präventionsprodukten anbieten“, sagt die Drogerie-Mitarbeiterin.