Asyl: Stadt stellt neue Container auf

Die Unterkünfte sollen auf einem Teil der Parkfläche vor der Sportanlage Auf dem Pfennig entstehen.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Ende des Jahres sollen die ersten Flüchtlinge in Container einziehen, die bis dahin auf dem sogenannten Event-Parkplatz vor dem Sportgelände auf dem Pfennig gebaut werden. Der Stadtrat hat mit großer Mehrheit beschlossen, dass für den Bau der zweigeschossigen Unterkunft 900 000 Euro ausgegeben werden dürfen. 80 bis 100 Menschen sollen damit am Rande von Metzkausen eine vorübergehende Bleibe bekommen.

„Von der ungeschotterten Fläche des Parkplatzes benötigen wir rund ein Drittel für die Container“, sagte Fachbereichsleiterin Ute Piegeler. In einer Veranstaltung, die nach den Sommerferien in der Aula des Heinrich-Heine-Gymnasiums stattfindet, sollen die Bürger über das Projekt informiert werden. „Es geht uns nicht mehr um den Standort — der steht fest — es geht uns darum, Fragen der Bürger zu beantworten und aufzuklären. Wir sind sicher, dass es in Metzkausen viele Menschen gibt, die sich aktiv an der Integration der Flüchtlinge beteiligen. Wir werden das HHG, die Grundschule und die Kitas in dieses Konzept einbinden“, so Piegeler. Bei dem Grundstück auf dem Parkplatz der Sportanlage befindet sich weder rechts noch links daneben Wohnbebauung, so dass mögliche „befürchtete Lärmbelästungen“ gering sein dürften. Die nächsten Wohnblocks befinden sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite, so Piegeler.

Mehrheitlich angenommen wurde ferner der Vorschlag der Verwaltung, auf einem städtischen Grundstück am Bennighofer Weg einen weiteren Container für etwa 60 Personen aufzustellen. Dies werde aber erst im nächsten Jahr passieren. Die Bezirksregierung Arnsberg hat der Stadt mitgeteilt, dass bis Ende des Jahres 250 Flüchtlinge in Mettmann aufgenommen werden müssen. In dieser Woche sind bereits 40 neue Asylsuchende eingetroffen. Bis zum 13. Juli kommen 20 weitere Menschen. Die Stadt verfügt derzeit noch über 40 freie Plätze. Nach einer groben Schätzung müssen für die beiden Containerstandorte rund 1,5 bis zwei Millionen Euro ausgegeben werden. Immer wieder, so Piegeler, werde in die Diskussion eingebracht, dass eine Flüchtlingsunterkunft in Schulnähe (in diesem Fall das Heinrich-Heine-Gymnasium) ungünstig sei.

„In den Turnhallen des Konrad-Heresbach-Gymnasiums lebten auf engstem Raum 130 Menschen sieben Monate lang. Die Turnhallen liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schule, zur Wohnbebauung, zur Feuerwehr und zum Rathaus. Es gab in dieser Zeit keine Beeinträchtigungen der Anrainer“, sagte Piegeler.

Die Stadt Mettmann verfügt nicht über weitere, nach den Kriterien der Verwaltung geeignete städtische Grundstücke, sagte der zuständige Fachbereichsleiter Kurt-Werner Geschorec. Seitens der Verwaltung war Ende des Jahres 2015 der Sportplatz an der Gruitener Straße favorisiert worden, da er die Bewertungskriterien der Mettmanner Stadtverwaltung vollumfänglich erfüllt und die bebaubare Flächengröße auch „Reserven“ für eine sukzessive Erweiterung beinhaltet habe. Nach kritischen Anmerkungen aus der Anwohnerschaft wurde die Bebauung dieses Grundstück nicht weiter verfolgt.

Nach dem Ende der Verhandlungen mit Hephata muss nunmehr dringend der Bau einer Flüchtlingsunterkunft entschieden und betrieben werden. Dies ist in der Ratssitzung geschehen.