Mit einer App durch das Neanderthal Museum

Jens Alvermann hat die Smartphone-App „Neanderthal+“ entwickelt. Und so funktioniert sie.

Foto: Neumann/Gentura

Mettmann. Vier Jahre lang hat Jens Alvermann als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Besucherstrom des Neanderthal Museums gearbeitet. Nun schreibt er an der Universität Köln seine Erkenntnisse zur Besucherforschung in der Doktorarbeit „Moderne Medien im Museum“ nieder. Um Aussagen treffen zu können, welche Ausstellungsangebote, wie genutzt werden, kann der Medieninformatiker über die selbstentwickelten Smartphone-App „Neanderthal+“ nichtpersonalisierte Datensätze erheben.

Seit April ist die Anwendung öffentlich freigeschaltet. Die Neuheit basiert auf der bereits etablierten App „Neanderthal“. Diese war unter Federführung des stellvertretenden Museumsdirektors Roland Ebbing entstanden und wurde seither tausendfach genutzt.

Optimal bewährt hat sich, die grüne Symbolkachel bereits zuhause zu installieren, um sich darin vor dem Besuch über Anfahrt, Eintrittskosten und Öffnungszeiten zu informieren. Ein spontanes Laden vor Ort ist jedoch genauso unproblematisch, denn dank des freien Museum-WLANs „neanderpublic“ — das Kennwort lautet „ntmuseum“ — verliert das Talfunkloch seinen Schrecken. Allerdings benötigt die neue App mit knapp 100 Megabyte etwa den doppelten Speicherplatz des Vorläufers.

Die museale Reise könnte mit eigener Routenwahl über den QR-Code-Scanner beginnen. Als noch interessanter erweisen sich mehrere Themenführungen für Kinder oder Erwachsene per Beacons — zu Deutsch: Leuchtfeuer. Dies sind kleine Datenpakete, die per Bluetooth auf den Meter genau zu einzelnen Schaupunkten verschickt werden.

Dafür mussten im und ums Museum 50 Sender installiert werden, da deren Frequenzen weitaus schwächer funken, als etwas ein Heim-WLAN. Erreicht man eine Beacon-Station, poppen plötzlich gesprochene und geschriebenen Infos in Fülle auf. Die Seiten öffnen sich flüssig, ansehnlich, lehrreich und ohne Haken.