Historische Oberstadt wird zur Spielwiese für Musiker
Da liegt Musik in der Luft. Die Initiative Oberstadt hat für den 10. September zehn Bands eingeladen, die an ungewöhnlichen Orten spielen.
Mettmann. Die Oberstadt-Initiative ist ja bekannt für ungewöhnliche Ideen. Erinnert sei an das Projekt Ömjang: Bernadette Hekers bemalte den tristen und schmuddeligen Zugang zur Oberstadt mit wunderschönen Motiven alter Häuser und Sehenswürdigkeiten. Die Folge: Es gab keine Schmierereien mehr, die Passage blieb sauber. Jetzt hat die Oberstadt-Initiative eine neue Idee geboren: „Wir wollen 21 Konzerte an sieben unerwarteten Spielorten veranstalten“, sagt Klaus Bartel, einer der vielen Aktivposten der Oberstadt. Unter dem Titel „Klang. Räume. Oberstadt.“ wird am Samstag, 10. September, von 19 bis 23.30 Uhr zum Musik-Kulturtreff in die historische Oberstadt eingeladen. Die Gäste haben die Möglichkeit, unterschiedliche Musik an diversen Orten zu genießen.
So werden Bands und Solisten im Kinosaal auftreten. „Wir müssen noch abklären, wie das genau funktioniert, weil das Kino ja zu diesem Zeitpunkt umgebaut wird“, sagt Bartel. Nächste Location ist der Pfarrgarten an der Kreuzstraße. Dort, wo Pfarrer Herbert Ullmann wohnt und arbeitet, sind wohl noch nie Musiker aufgetreten. Der Hinterhof hinter dem Jeansgeschäft von Jochen Sickelmann eignet sich perfekt für ein Konzert. Schon seit vielen Jahren gibt es Ideen, in der ehemaligen Posthalterei im Sommer eine Straußenwirtschaft einzurichten. Weiter geht’s zu St. Lambertus. „Wir wollen die Perspektive drehen“, sagt Christian Schwarz von der Oberstadt-Initiative. Also: Die Gäste stehen im Altarrum und die Musiker im Kirchenschiff. Der ungewöhnliche Perspektivwechsel hat den Segen von Pfarrer Ullmann. Im Stadtgeschichtshaus hat es bereits Musikveranstaltungen gegeben. Trotzdem ist das Ambiente (die gute Stube) als Konzertsaal eher ungewöhnlich. Die Kulturvilla und das Kunsthaus komplettieren die ungewöhnlichen Spielorte.
Ein Teil der Bands und Solisten steht schon fest: „El Flete“ (Tango), „Talgold“ (Pop), „Rosenpfeffer“ (Chanson), Egon Arnaut (Liedermacher), „Get the Cat“ (Soul/Blues, „Sistersax“ (Saxophon-Duo, „Vogical“ Jazz und andere.
Die Musikgruppen spielen zur selben Zeit an verschiedenen Orten. Die Gäste können also zwischen den Spielplätzen hin und her wandern. Nach 30 Minuten gibt es jeweils eine Pause. Zeit, um in einem Restaurant in der Oberstadt Fingerfood oder Getränke zu kaufen. Apropos Getränke: Die gibt’s auch gegen Spende an den Spielorten. Das schmeckte nicht allen Gastronomen. Anfangs gab’s Vorbehalte der Gastronomie gegen das Konzept. „Wir haben nichts davon“, hieß es.
Gewünscht war von der Oberstadt-Initiative eine Spende von 100 Euro je Lokal und die Zusage der freien Toilettennutzung für die Besucher. Dafür sollten die Restaurants auf den Flyer kommen. Und: Die Getränkeauswahl an den Spielorten soll sich vom Angebot der Lokale unterscheiden. Dies wird nur teilweise der Fall sein. Aber: „Die Wirte machen jetzt mit“, sagt Bartel, der Überzeugungsarbeit geleistet hat und weiter mit den Wirten im Gespräch bleiben will.