Pendler verstopfen die Stadt

Ein Planungsbüro hat den Verkehrsfluss in Mettmann untersucht und stellte erste Ergebnisse vor.

Foto: Stadt Mettmann

Mettmann. Erste Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung in Mettmann präsentierte die Ingenieurin Katja Engelen vom Büro für Stadt- und Verkehrsplanung in Aachen im Ratssaal. So viel steht fest: Die prognostizierten Zahlen aus dem Jahr 2005 stimmen mit den tatsächlichen überein. Damals — vor dem Bau der beiden Entlastungsstraßen — wurde berechnet, wie sich der Verkehr auf der Seibelspange, Osttangente, Nordstraße und Berliner Straße entwickelt. Die jüngsten (tatsächlichen) Zahlen bestätigen dies: In den Spitzenstunden von 16 bis 17 Uhr sind es (immer in beide Richtungen) auf der Seibelquerspange rund 1000 Autos, auf der Schwarzbachstraße 580, auf der unteren Flintrop-Straße 890, auf der Nordstraße 860 und auf der Berliner Straße 840. An der Ecke Talstraße/Breite Straße fahren von 16 bis 17 Uhr auf der Breite Straße 1 050, auf der Bahnstraße 820 und auf der Talstraße 1530 Autos.

Eine hohe Verkehrsbelastung hat Engelen an der Kreuzung B 7/L 239 (Ratinger Landstraße) und Südring (B 7) festgestellt. Von 16 bis 17 Uhr wurden auf der Ratinger Landstraße 720, auf der Düsseldorfer Straße 1810, auf der B 7 1480 und auf dem Südring 1470 Autos gezählt. An verschiedenen Messpunkten haben die Verkehrsplaner Fahrzeuge per Video aufgenommen (Nummernschild), um festzustellen, welche Wege die Autofahrer zurücklegen. Diese Aufnahmen werden übrigens nach der Auswertung aus Datenschutzgründen wieder gelöscht. Interessant: Der Anteil des Durchgangsverkehrs beträgt 11,5 Prozent. Also Autofahrer, die beispielsweise von Wülfrath nach Düsseldorf oder umgekehrt fahren. Der Anteil des Ziel- und Quellverkehrs beträgt 88,5 Prozent. Das heißt: Autofahrer, die von Düsseldorf ins Stadtgebiet Mettmann fahren oder von Mettmann nach Düsseldorf fahren.

Ein Manko: Der sogenannte Binnenverkehr ist noch nicht ausgewertet worden: Also Autofahrer, die von Metzkausen in die Innenstadt fahren oder von Mettmann-Süd zum Kaldenberg. Er wird sicherlich den größten Anteil haben. Die Verkehrsplaner werden nicht nur den Autoverkehr unter die Lupe nehmen, sondern sich auch mit der Ampelschaltung in Mettmann beschäftigen. „Wir untersuchen, ob die Ampelschaltungen koordiniert und nach dem tatsächlichen, aktuellen Fahrzeugaufkommen geschaltet sind, sagt Engelen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Hauptachse von der Bahnstraße bis zur Kreispolizeibehörde gelegt.

Weitere Untersuchungsparameter sind der „ruhende Verkehr“ im Innenstadtbereich, in den Gewerbegebieten. Dabei geht es um das Parkraumangebot und um -nachfrage. „Wir werden ferner den Fußgängerverkehr untersuchen. Das bedeutet: wie sind die Gehwegbreiten, breit genug oder zu schmal, werden die Querungsstellen angenommen oder fehlen welche? In diesem Zusammenhang bat Axel Ellsiepen, Vorsitzender von Me-Impulse, die Verkehrsplanerin eine Analyse der Fußgängerströme in der Innenstadt mit in ihre Analyse aufzunehmen. Schließlich schauen sich die Experten die Radfahrwege an und werden gestalterische Mängel im Straßenraum insgesamt untersuchen.

„Wir haben die Sperrung der Schwarzbachstraße und der unteren Flintropstraße als Szenario für den Verkehrsentwicklungsplan vorgegeben“, sagt Abteilungsleiter Stephan Kopp. Wenn sich herausstelle, dass diese Vorgaben nicht den gewünschten Effekt erzielen, müsse nachgebessert werden.