Schützen improvisieren bei Regen
Programmpunkte des Schützenfestes wurden kurzfristig verlegt oder vertagt.
Mettmann. Die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft 1435 Mettmann hat bei ihrem Schützenfest mit Johanniskirmes bewiesen, dass sie sich von einer Schlechtwetterlage nicht davon abhalten lässt, der Mettmanner Bevölkerung etwas Besonderes zu bieten. Die Verantwortlichen um Oberst Stefan Prangenberg reagierten schnell und zeigten viel Improvisationstalent. So wurde die immer Samstagnachmittags stattfindende Totenehrung am Ehrenmal Friedhof Goethestraße auf den Sonntagvormittag verlegt. Die Investitur mit großem Zapfenstreich am Samstagabend fand nicht auf dem historischen Marktplatz, sondern im Festzelt an der Schwarzbachstraße statt.
„Leider konnten wir aufgrund des starken Regens unser Ständchen am Evangelischen Krankenhaus und am St. Elisabeth-Haus nicht durchführen. Eine Verlegung war nicht möglich, da wir für die Straßennutzung Genehmigen hätten beantragen müssen, die so kurzfristig nicht zu erhalten waren“, erklärte Stefan Prangenberg. „Ich möchte mich bei der Polizei bedanken, die uns unterstützt hat.“
Trotz der Wetterlage war Kirmesbürgermeister Volker Stein mit dem Besuch zufrieden. „Sicherlich mussten wir bei den Besucherzahlen Abstriche machen, insgesamt betrachtet war die Reaktion der Schausteller aber positiv.“ Kritisch äußerste sich Schausteller Dieter Osselmann, der mit einem Randgeschäft auf der Innenstadtkirmes vertreten ist. „Ich habe den Eindruck, dass es mittlerweile zu viele Fahr- und Randgeschäfte gibt und das Mix nicht stimmt.“ Das sah Schützenkaiser Uwe Büssers bei der Investitur ganz anders. „Ich freue mich riesig, dass die Verantwortlichen für den Kirmesaufbau mit über 80 Fahr- und Randgeschäften, die bisher größte Kirmes in Mettmann präsentieren. Auf diese innerstädtische Kirmesmeile können wir stolz sein.“
Am Wochenende herrschte im großen Festzelt gute Stimmung. Dies wurde bereits am Freitagabend beim Auftritt des Duos „Bedeitend“ deutlich, das Tiroler Power aus Kitzbühl mitbrachte. Am Samstagabend fanden „Pirates of Love“ mit Hits und bekannten Oldies Zuspruch bei den Besuchern.
Bei der Schützenmesse ging Präses Monsignore Herbert Ullmann auf das Wirken des Mettmanner Stadtpatrons „Johannes des Täufers“ ein. Dann wurde es spannend. Gestern um 17.58 Uhr wurde bei der seit 581 Jahren bestehenden St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Geschichte geschrieben. Mit der ersten Brudermeisterin Cornelia Lanzmich wurde erstmals eine Frau Schützenkönigin.
Sie traf mit ihrem ersten Schuss auf die lose Scheibe. Prinzgemahl ist ihr Vater Hans Josef Lanzmich, der vor genau 45 Jahren die Königswürde errang. Schülerprinzessin wurde Karoline Themann (13), Prinzessin der Jungschützen Svenja Riesebeck (15).