Sander und Iven setzen sich nach 40 Jahren im Stadtrat zur Ruhe

Die Stadt hat die langjährigen Lokalpolitiker mit einem Festakt geehrt.

Foto: DJ

Mettmann. Schon 2014 sind sie aus dem Rat ausgeschieden, doch erst jetzt wurde ihnen eine Ehrung zuteil. Mit einem Festakt im Stadtgeschichtshaus wurden Joachim Sander und Ottokar Iven (beide CDU) nach mehr als 40 Jahren Lokalpolitik in den Ruhestand verabschiedet.

Die Laudatio hielt der ehemalige Stadtdirektor Horst Masanek, der sich — wie er sagte — altersmäßig genau zwischen den beiden befindet. Es sei eine Laudatio über zwei Freunde, sagte Masanek, die er schon 1970 kennengelernt habe. Joachim Sander sei ein echtes „Kind der Innenstadt“, an deren Entwicklung er maßgeblich mitgewirkt habe.

Ottokar Iven, Lokalpolitiker

Fast 45 Jahre war er im Stadtrat, 36 Jahre Fraktionsvorsitzender der CDU und 20 Jahre Vorsitzender des Planungsausschusses. „Die Bürger kannten ihn, und er kannte sie“ so Masanek. Überhaupt seien Bürgernähe und ein offenes Ohr sowohl bei Joachim Sander als auch bei Ottokar Iven ein Markenzeichen gewesen. Die Erhaltung der Hinterhöfe der Innenstadt und der Sport seien die Themen von Joachim Sander gewesen. Er habe sich als Mahner verdient gemacht und sei Motor des Tartanbahn-Vereins gewesen. Ottokar Iven war von 1994 bis 1999 der letzte ehrenamtliche Bürgermeister der Stadt Mettmann. Seine Themen seien die Jugendpolitik und die Feuerwehr gewesen, berichtete Horst Masanek. Er sei bei den Bürgern beliebt gewesen und habe die Straßenbahnsprechstunde und das regelmäßige Pfarrergespräch eingeführt. Iven selbst erzählte, seine erste Ratssitzung habe er mit Tränen in den Augen verlassen. „Das waren ja alles Studierte, die mit Fremdwörtern um sich warfen, und ich war ein Arbeiterkind“. Doch er hat sich hineingearbeitet. Schon als er 1955 die Volksschule verließ, habe er als Berufswunsch „Bürgermeister“ angegeben. Dass es tatsächlich so kommt, konnte niemand ahnen. Er wuchs in einem SPD-Haushalt auf und trat 1964 in die CDU ein, als ihn ein Bekannter dazu ermutigte.

Bürgermeister Thomas Dinkelmann würdigte die „außergewöhnliche Lebensleistung“ der beiden. Sie seien vor zwei Jahren nur aus dem Rat ausgeschieden, aber nicht aus der politischen Debatte in der Stadt.

So mahnte Joachim Sander dann auch, es müsse dringend ein Beschluss zur Stadthalle gefasst werden. „Grundsätzliche Entscheidungen sehe ich nicht“ sagte Sander. Man müsse vorausplanen. Denken müsse erlaubt bleiben und gute Ratschläge behalten sich die beiden Ehemaligen immer noch vor.