Ausschuss gibt grünes Licht für Neubaugebiet
Streitpunkt bleibt aber nach wie vor die Verkehrssituation an der Ratinger Straße.
Mettmann. In der Politik besteht weiterhin Unzufriedenheit über die Verkehrssituation an der Ratinger Straße, insbesondere im Hinblick auf das geplante Neubaugebiet an der Metzkausener Straße. Trotzdem wurden jetzt sowohl die Flächennutzungsplanänderung als auch der Bebauungsplan für den Bereich Hassel im Ausschuss für Planung, Verkehr und Umwelt mehrheitlich beschlossen.
Auf der Ratinger Straße in Metzkausen besteht ein Nadelöhr, wo sich der Verkehr besonders zu den Hauptverkehrszeiten staut. Im letzten Bürgerausschuss wurde das Thema abermals diskutiert. Ute Stöcker (CDU) beklagt, dass Pendler, über die L 239 kommend, vielfach über die Ratinger Straße abkürzen wollten, wenn der Verkehr auf der Landstraße zu dicht ist. Dadurch würden sie das Problem am Nadelöhr noch verschärfen. Auch Berthold Becker (SPD) sieht den Staudruck von L 239 als Kern des Problems. Er regte an, eine Ampel aufzustellen, um den Verkehr besser zu regeln.
Dem widersprach die Verwaltung. Eine Ampel sei ein starres System, das nicht erkennen könne, wie viele Fahrzeuge aus welcher Richtung kommen, und sei daher in keinem Falle verkehrsbeschleunigend.
Die jetzt vom Bürgerverein Metzkausen im Bürgerausschuss vorgebrachten Vorschläge zur Verkehrsführung seien zu spät gekommen, nämlich nicht im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung im Frühling dieses Jahres. „Es hätte an unserer Stellungnahme aber sowieso nichts geändert“, sagte Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec im Planungsausschuss. Die Vorschläge würden die Situation nicht verbessern, Mettmann sei nun einmal stark verkehrsbelastet.
Die Firma Paeschke plant, an der Metzkausener Straße 60 Einfamilienhäuser zu bauen. Anwohner und Ratsmitglieder befürchten, dass sich dadurch das Verkehrsproblem weiter verschärfen wird, und fordern, das Neubaugebiet zur Entlastung der Ratinger Straße zusätzlich über eine Querverbindung zur L 239 zu erschließen. Die Verwaltung lehnt dies ab. Zum einen bestehe ein Höhenunterschied zwischen Landstraße und Planungsgebiet, der teuer überbrückt werden müsste und einen neuen Bebauungsplan erfordern würde. Auch würde eine weitere Kreuzung den Verkehrsfluss auf der L 239 stören. Eine Verkehrsuntersuchung habe ergeben, dass das Fahrzeugaufkommen durch das Neubaugebiet um weniger als fünf Prozent steigen würde.
Ute Stöcker und Berthold Becker waren sich einig, dass die Ausführungen der Verwaltung unbefriedigend seien. „Wir müssen etwas für die Bürger tun“, so Becker. Zum Baugebiet selbst merkte er an, dass es ein falsches Signal sei, 60 hochpreisige Einfamilienhäuser zu bauen, Mettmann bräuchte vielmehr preiswerten Wohnraum.
Als man das Thema schon in den Haupt- und Finanzausschuss weiterschieben wollte, mahnte Vorsitzender Fabian Kippenberg (CDU) an, auch der Fachausschuss müsse ein Signal setzen. Mit vier Gegenstimmen von der SPD und einer von der AfD wurde der Bebauungsplan durchgewinkt, vorbehaltlich des Vertrags mit Paeschke, den die Ausschussmitglieder erst noch sehen wollen.