„Knallfrösche“ lassen es schon mal schneien
Die Laienspielgruppe stimmte mit ihrem jüngsten Stück auf Weihnachten.
Mettmann. „Kein Mucks und kein Mäuschen“ seien im Stadtpark zu hören, sagte einer der Kobolde im Wintermärchen „Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel“, das am Wochenende gleich zweimal von der Spielgruppe „Knallfrösche“ in der ausverkauften Stadthalle aufgeführt wurde. Mucksmäuschenstill aber war es auch im Theatersaal, denn Kinder wie Erwachsene waren fasziniert von der Aufführung, die vor kunterbuntem Ideenzauber sowie blinkendem und blitzenden Bühnenbild nur so sprudelte.
„Ein Jahr lang haben wir geprobt“, sagt Regisseurin Helga Höptner und nahm die Glückwünsche des Publikums am Ende der Vorstellung dankbar und erleichtert an. Tatsächlich führt Helga Höptner bei der Laienspielgruppe „Knallfrösche“ schon seit 10 Jahren Regie, mit Begeisterung und bewunderungswürdiger Ausdauer. Die „Knallfrösche“ sind eine kulturelle Institution in Mettmann, denn schließlich machen sie schon seit 30 Jahren Laien-Theater. Alle zwei Jahre spielen sie für Kinder. Selbstverständlich locken diese Vorführungen auch die Erwachsenen, denn nirgendwo wird das „wahre“ Leben so eindeutig aufgeteilt in Gut und Böse wie in einem Kindertheater.
Cornelia Funke, die Autorin des gleichnamigen Buches „Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel“, gab die Ideen zu dieser Theater-Inszenierung. Für musikalischen Charme sorgte die Band der Musikschule Mettmann unter der Leitung von Lebrecht Heidenreich, der die Musik selbst komponiert und die Lieder getextet hatte. Das eingängige Julebukk-Lied konnten die Kinder bald mitsingen. Überhaupt war der Weihnachtsmann Julebukk (Silke Schneider-Köchling) anders als andere Weihnachtsmänner, nämlich jung und dynamisch. Er passte aber nicht in die moderne Welt der neuen Turbo-Weihnachtsmänner, weil er bewährte und angeblich altmodische Methoden zur Kinderwunscherfüllung verfolgte. Der böse Wichteltod (Carlo Jonas) musste ihn darum verfolgen und hoffentlich vernichten. Das war spannend und sehr aufregend für die Kinder.
„Ich spiele schon seit vier Jahren immer den Bösewicht“, sagt der Geschichts- und Archäologiestudent Carlo Jonas. Ihm mache das Spaß. Zum Schluss siegt sowieso das Gute, wie in jedem Märchen. Die zwei Kinderhauptdarsteller Ben (Leonard Pohlenz) und Charlotte (Hannah Zander) spielten locker, fröhlich und überzeugend. Und auch die anderen Kinder zeigten erstaunliche Bühnenpräsenz. Aufgelockert wurden die szenischen Darstellungen durch Ballett- und Discotänze. Unter der Leitung von Christine Philipp tanzten 15 me-sport Tänzer, am schönsten waren die Schneeflocken.
Eine besondere Rolle spielte der Schnee im Theaterstück, denn ohne Schnee kein Weihnachten war die Devise und darum kam dem „Schneemenschen“ Konstantin Sonneson eine besondere Bedeutung zu. Schließlich ließ der es am Ende wirklich schneien. Und was ist Kindertheater ohne Kulisse. Der Wohnwagen, in dem Julebukk mit Engel und Kobold lebt, war Zauberkulisse und Zuhause gleichzeitig.