Mettmann Peter Feyen will Mettmanner von autofreier Innenstadt überzeugen
Mettmann. · Das Fahrradfahren ist für den 70-Jährigen ein Stück Freiheit.
Das Fahrrad ist sein Markenzeichen. Egal, ob die Sonne scheint, ob’s regnet oder kalt ist: Peter Feyen sitzt meist auf dem Drahtesel, um von A nach B zu kommen – oder besser, um von seinem Zuhause an der Gustav-Overhoff-Straße in die Innenstadt und wieder zurück zu fahren. „Ein Auto habe ich auch“, sagt der 70-jährige Mettmanner. Doch das nutzt er meist für weitere Strecken oder wenn es schneit und zu kalt fürs Radfahren ist.
Für ihn ist das Fahrrad ein Stück Freiheit. „Ich kann (fast) überall hinfahren, zumindest in der Stadt“, sagt er. Die Vorteile: kurze Wege, keine Parkplatzsorgen und ein direkter Weg statt Umleitungen und Staus – zum Einkaufen, zum Kaffee trinken oder auch für geschäftliche Termine.
Sein erstes Velo hatte anfangs noch keine Gangschaltung
Feyen, der in Mettmann-Süd aufgewachsen ist, bekam mit sieben Jahren sein erstes Fahrrad geschenkt. „Es war ein weinrotes Rabeneick ohne Gangschaltung“, erzählt er. Erst später baute er sich eine Drei-Gang-Schaltung von Sachs ins Rad. „Fahrräder waren in den 1950er Jahren eine wahre Kostbarkeit“, berichtet er. Die Kinder wurden meist zu Weihnachten mit einem Rad beschenkt. „und am Ersten Weihnachtstag stellte man das neue Gefährt in der Nachbarschaft und bei Freunden stolz zur Schau.“
Als Peter Feyen seine spätere Frau kennenlernte, es war Ende der 60er Jahre, brachen „goldene Zeiten“ für ihn an. Denn: Der Schwiegervater in spe war ein Spielzeug- und Fahrradgroßhändler. Und Feyen nutzte die Gunst der Stunde und schwang sich in kürzeren Abständen auf ein neues Rad. Allerdings: Auch die neuen Räder gingen bisweilen zu Bruch. Der 1,90 Meter große und 90 Kilogramm schwere Freyen schrottete so manches Tretlager, wenn er beispielsweise den „Mörderberg“ vom Haus Wanderclub auf die Höhe fuhr. Drei kapitale Stürze zählt er in seinem bisherigen Radfahrerleben.
Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt: 1981 kaufte Feyen ein Krautscheid-Rad mit Spezialrahmen und Nadax-Tretlager. Das tat viele Jahre seinen Dienst. 2017 gab’s dann ein Alurad, das weniger als zehn Kilogramm wog. Doch auch hier stoppte ein Felgenbruch die sorgenfrei Fahrt.
Peter Feyen stellte bereits im Dezember im Namen seiner Bürgergenossenschaft „VierViertel für Mettmann“ den Antrag, einen autofreien Sonntag in der Kreisstadt zu veranstalten. Der soll nun am 12. Mai stattfinden. In anderen Teilen der Republik funktioniere das bereits seit Jahren, sagt er. So etwa an der Mosel oder an der Lahn. Er möchte nicht die Organisation vorgeben, sondern setzt auf Eigeninitiative der Bürger: Radfahrer sollen sich zwanglos in der Innenstadt treffen, gemeinsam frühstücken, fachsimpeln oder einfach gute Laune haben. Er selbst will als Helfer kleine Malheurs wie einen Plattfuß beheben oder für den richtigen Luftdruck sorgen.