Bald Pendelbusse ins Neandertal?
An Sonn- und Feiertagen seien die Parkplätze durch die vielen Besucher überlastet, argumentiert die CDU und will so Abhilfe schaffen.
Mettmann. Derzeit ist es nur ein paar Stunden am Tag hell, es ist kalt, windig, regnet oder schneit. Wer nicht unbedingt mit dem Hund raus muss oder auch bei Wind und Wetter gerne Sport macht, geht derzeit nicht gerne im Neandertal spazieren. Doch in ein paar Monaten sieht die Welt schon wieder anders aus, es grünt und blüht und der Kreis hat sich einiges vorgenommen, um das Neandertal für die Gäste attraktiver zu machen. Der neue Spielplatz wird eine Attraktion für Familien mit Kindern. Nicht zu vergessen: Die mehr als 160 000 Besucher, die sich pro Jahr die wechselnden Ausstellungen im Neanderthal Museum ansehen.
Die CDU im Kreistag sorgt sich nun darum, wo die vielen Gäste in Zukunft ihre Autos abstellen können. „Mit der Umsetzung des Masterplanes Neandertal und der Attraktivierung des eiszeitlichen Wildgeheges wird sich der Besucherzustrom rund um das Museum noch weiter erhöhen und insbesondere der Pkw-Verkehr zunehmen“, sagt Klaus-Dieter Völker jetzt im Kreisausschuss. Schon heute sei die Verkehrssituation durch den Parksuchverkehr an Sonn- und Feiertagen sehr angespannt und der vorhandene Parkplatz maßlos überlastet, so Völker weiter. Die CDU schlägt vor, dass der Kreis zumindest mal überprüft, welche Möglichkeiten es zum Betrieb von Pendelbussen zur Anbindung des Neanderthal Museums in Spitzenzeiten gibt. Vor allem möchte die CDU wissen, was es den Kreis kosten würde, wenn solche Pendelbusse bereitgestellt werden.
Nicht so richtig nachvollziehen konnte Klaus Müller (FDP) den Antrag der CDU. Es gebe bereits zwei Buslinien, die ganz regulär direkt vor dem Neanderthal Museum anhalten. „Wozu braucht man dann noch Pendelbusse?“, fragte Müller. Die Grünen hatten noch viel weiter reichende Vorschläge und brachten eine Seilbahn von der Regiobahn bis zum Museum ins Gespräch. Hört sich toll an, ist aber nicht so einfach umzusetzen. Denn der Kreis hatte schon mal Pläne, einen Aufzug von der Haltestelle der Regiobahn zum Museum zu bauen. Aufgrund des sehr felsigen Untergrunds hatten Experten aber davon abgeraten, weil es große Probleme mit der Gründung der dafür notwendigen Pfähle geben könnte. Landrat Thomas Hendele nannte die Seilbahn-Idee der Grünen ganz offen eine „Illusion“.
Hendele sieht durchaus Bedarf für Gäste, die von weiter wegkommen, ihr Auto abzustellen und mit dem Pendelbus ins Neandertal zu fahren. Unterstützung bekam er von Georg Görtz, dem Leiter des Planungsamtes des Kreises Mettmann. Im Neandertal sei Raum für Parkflächen aufgrund der natürlichen Gegebenheiten nun mal sehr knapp. Die große Fläche neben dem Schwarzwaldhaus ist in Privatbesitz und steht nicht als öffentlicher Parkraum zur Verfügung.
Görtz setzte sich dafür ein, die Beschilderung für auswärtige Gäste anzupassen. Wer nicht das Museum besuchen und etwa nur wandern und das Wildgehege besuchen wolle, könne auch am Hochdahler Bahnhof parken und von dort aus das Neandertal erreichen. Was jedoch das Parken im Neandertal angehe, da sei der „Stein der Weisen“ im Neandertal nicht so leicht zu finden, so Görtz. Der Antrag der CDU, zu prüfen, was Pendelbusse kosten würden, wurde angenommen. Wer mit dem E-Bike ins Neandertal kommt — eine Ladestation gibt es dort bereits.