Mettmann Honorarverträge auf sieben reduziert

Mettmann.  · Der Rat hat sich auf einen Kompromiss geeinigt: Die Zahl an Honorarverträgen an der Musikschule wird von zehn auf sieben gesenkt.

Lucian Weelborg (Gitarre) spielte beim jüngsten Kozert der Musikkschule in der Kreissparkasse.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Rat hat sich mit großer Mehrheit für den Erhalt der Mettmanner Musikschule ausgesprochen und die im jüngsten Schulausschuss beschlossenen Kürzungen noch weiter zurückgenommen. Demnach sollen nur Musikschullehrer, die weniger als sieben Unterrichtsstunden pro Woche Unterricht geben, weiterhin mit Honorarverträgen beschäftigt und mit einem Stundensatz von 35 Euro statt früher 22,50 Euro pro Stunde bezahlt werden. Ursprünglich sollten Musikschullehrer, die weniger als zehn Stunden in der Woche unterrichten, mit Honorarverträgen beschäftigt werden. Das bedeutet jetzt: Lediglich drei Lehrkräfte von 28 Musikschullehrern werden als Honorarkräfte beschäftigt.

Für das Jahr 2019 werden sechs zusätzliche Stellen eingerichtet

Auf diesen Kompromiss hat sich der Rat nach intensiver Beratung geeinigt. Und: Für die unbefristete Weiterbeschäftigung der Lehrkräfte werden im Nachtragsstellenplan für das Jahr 2019 nun sechs zusätzliche Stellen eingerichtet, die allerdings nicht voll ausgeschöpft werden, so dass auf zukünftige Entwicklungen in der Musikschule, beispielsweise durch eine Ausweitung des JeKits-Programms (Jedem Kind sein instrument), reagiert werden kann.

Florian Peters, Fraktionsvorsitzender der SPD, hatte den Änderungsantrag (sieben statt zehn Stunden in der Woche als Honorarkraft) im Rat präsentiert und zusammen mit den SPD-Ratsmitgliedern Matthias Stascheit und Frank Sicking dafür geworben, dass auch die anderen Fraktionen diesem Vorschlag folgen sollten. Die Grünen und Piraten/Linke signalisierten bereits früh ihre Zustimmung. Die CDU beantragte eine Sitzungsunterbrechung und folgte dann ebenso wie die FDP dem SPD-Antrag.

Mit Transparenten machten Musikschullehrer und Eltern von Musikschülern in der Ratssitzung auf ihr Anliegen aufmerksam: „Wer für Musik lebt, soll auch von Musik leben können“ und „Weiter mit Musikschullehrern aber fair mit TVÖD“ (also mit Angestelltentarif, Anmerk. der Red.) Zwei Mütter von Musikschülern nutzten die Einwohnerfragestunde und warben für eine Bezahlung der Musikschullehrer nach dem Angestelltentarif.

Im Vorfeld der Ratssitzung hatte der Freundeskreis der Musikschule in einem offenen Brief noch einmal Stellung gegen die Kürzungen der Honorare bezogen. Karl-Heinz Kensche, lange Jahre Leiter der Mettmanner Musikschule und jetzt im Förderverein, hatte deutlich gemacht, dass die Qualität der Lehrer etwas ganz besonders sei, da einige ein ganz bestimmtes Instrument unterrichten, das nur sie beherrschten. Und: Es bestünde die Gefahr, dass Honorarkräfte eher abwandern würden als festgebundene Angestellte.

André Büscher (CDU) erinnerte nochan den rigiden Sparkurs, dem die Musikschule in den vergangenen Jahren unterworfen war. So wurden die Beiträge für die einzelnen Kurse erhöht und vor drei Jahren wurde beschlossen, dass zukünftig ausscheidende festangestellte Mitarbeiter der Musikschule durch Honorarkräfte ersetzt würden. Büscher fragte nun nach, ob die Musikschule denn zur Disposition stehen würde. Das sei derzeit nicht der Fall, entgegnete Mettmanns Bürgermeister Thomas Dinkelmann. Die Stadtverwaltung wird aber in den nächsten Jahren freiwillige Leistungen auf den Prüfstand stellen.