Handwerkliches lernen und Spaß haben in Mettmann Bogenbau nach klassischen Vorbildern
Mettmann · Pädagogisches Veranstaltungsteam des Museums greift auf Bewährtes zurück.
(von) Öfter mal was Neues? Gibt’s immer im Lieblingsmuseum an der Talstraße. Gleichzeitig setzen die Macher auf Bewährtes – der Bogenbau nach klassischen Vorbildern ist ein Dauerbrenner.
In dieser Reihe stehen in den kommenden Monaten wieder Wochenendworkshops auf dem Programm: Am 24./25. Februar, am 9./10. und 23./24. März sowie am 13./14. April, jeweils in der Zeit von 9 bis 18 Uhr, haben Interessierte ab 16 Jahren beziehungsweise 14 Jahren mit Begleitperson die Wahl zwischen sechs verschiedenen Bogentypen.
Gebaut werden kann etwa ein Wikingerbogen (nach einem Fund aus Haithabu, 10. Jahrhundert) samt Pfeilen mit für die Zeit typischen Knochenspitzen oder ein mittelalterlicher Langbogen inklusive Hornenden, selbst gedrehter Bogensehne sowie zwei Pfeilen mit Befiederung und Geweihspitzen. Aus dem Nydammoor (Dänemark) stammt das Vorbild (4./5. Jahrhundert) für den schlanken Nydambogen mit einer achteckig facettierten Spitze aus Geweih. Entscheiden kann man sich auch für einen alamannischen Langbogen (nach einem Fund aus dem 6. Jahrhundert aus Süddeutschland), einen Steinzeitbogen (Holmegaard-Typ, ca. 8.000 v. Chr.) oder für einen Sudbury-Indianerbogen (Nordamerika, 17. Jahrhundert) jeweils inklusive zweier Pfeile mit Befiederung und Geweihspitzen.
Die Teilnahme an den Workshops kostet zwischen 220 Euro und 360 Euro – das ist abhängig vom Bogentyp.
Samstag, 2. März, 9 bis 17 Uhr, gibt es außerdem einen Workshop für Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahre. Gemeinsam mit einem Elternteil bauen die Teilnehmer einen Bogen nach jungsteinzeitlichem Vorbild, drehen eine Bogensehne und fertigen zwei Pfeile an. Die Teilnahme kostet 100 Euro pro Kind.
Geleitet werden die Workshops von dem Prähistoriker Dr. Johann Tinnes. Er baut seit vielen Jahren Bogen, Pfeile und Zubehör nach archäologischen und völkerkundlichen Vorbildern und hat schon für viele Museen im In- und Ausland Repliken angefertigt. Im Rahmen der Seminare in der Steinzeitwerkstatt des Neanderthal Museums informiert er über die Geschichte von Pfeil und Bogen und gibt die erforderliche Anleitung für den Bogenbau.
Darüber hinaus wird er die Workshopteilnehmer natürlich auch mit der praktischen Handhabung ihrer Bogen vertraut machen. Die notwendigen Werkzeuge für den Bogenbau werden zur Verfügung gestellt, es können aber auch eigene Werkzeuge mitgebracht werden. Anmeldungen (mit Angabe der Körpergröße für die Bemaßung der Bogenrohlinge und der vollständigen Adresse, da weitere Unterlagen per Post verschickt werden) bitte direkt an den Seminarleiter Dr. Johann Tinnes, Mail: j.tinnes.pre-rec@arcor.de.