Workshop im Neanderthal Museum Faszinierende Ideen aus Eis

Mettmann · Skulpturen aus Eis sollen entstehen. Joachim Knorra erklärt, wie das funktioniert.

Bei „Eiszietreise Grönland“ denken viele an Kälte. Deshalb gibt es jetzt einen Workshop, bei dem Skulpturen aus Eis entstehen.

Foto: Valeska von Dolega

Zu seinem Handwerkszeug gehört schon mal eine Kettensäge oder Bohrmaschine und auch ein Bügeleisen ist ihm nicht fremd, um rifflige Kanten glatt zu bekommen: Joachim Knorra baut oft filigrane, aber immer coole Sachen. Der Mann ist Künstler und schnitzt Eisskulpturen.

Das macht der gelernte Bäcker und Kunst-Autodidakt nicht bloß auf Firmenpräsentationen und Stadtfesten. Dazu ist er Sonntag, 4. Februar, 13 bis 15 Uhr, im Neanderthal Museum zu Gast und gibt einen Outdoor Workshop.

„Viele Menschen verbinden mit Grönland große Eisflächen“, sagt dazu Beate Schneider, im Museum unter anderem für die Entwicklung des Begleitprogramms zu den Sonderausstellungen zuständig. Grundsätzlich versucht sie, Themen der Ausstellungen aufzugreifen und dann Angebote für unterschiedliche Interessen und Zielgruppen zu kreieren, die beispielsweise Aspekte der Schau vertiefen oder eine neue Perspektive ermöglichen.

Und sie entwickelt Ideen, „die die Besucher und Besucherinnen zum aktiven Handeln einlädt“. Diese Art des niederschwelligen Zugangs ermöglicht jedem, etwas aus der Ausstellung mitzunehmen. Übrigens gibt es seit dieser Ausstellung einen sogenannten Talk (Gespräch) in der Sonderausstellung. Damit schuf Beate Schneider ein Angebot für kleine Gruppen, die spontan sind und für ihre kleine Gruppe eine Begleitung suchen, mit der sie über die Ausstellungen an einigen Spots sprechen können.

„Bei meinen Recherchen stieß ich auf Künstler und Künstlerinnen, die aus Eis wunderschöne Skulpturen herstellen“, so kam sie auf den fernseh- und radioprominenten Joachim Knorra. „Meine Idee war, dass es für Familien und Freunde ein schöner Anlass sein könnte, etwas gemeinsam zu machen und dabei – beziehungsweise danach – sich auch mit dem Leben in Grönland noch ein wenig mehr zu beschäftigen.

Die Teilnehmenden, die bei ihm Eisskulpturen schnitzen, können sich nämlich im Rahmen dieser Aktivität auch in der Ausstellung umsehen. Walross, Robbe oder Eisbär können so nach einer maßstabgerechten Skizze entstehen. Nur für Wunder gibt es keine Vorlagen. Dazu soll aus einem etwa 17 Kilo schweren Eisklumpen mit den Maßen 40 mal 20 mal 22 Zentimeter mit Hilfe brachial ausschauenden Werkzeugs und Mut zur Tat kunstvolle Schönheiten werden. Die Eisblöcke, die Joachim Knorra zur Anfertigung seiner Skulpturen verwendet, stellt er nach einem speziellen Gefrierverfahren selber her, „damit sie die von mir gewünschte glasklare Qualität aufweisen“. Ein wichtiger Bestandteil dabei ist, wen wundert’s, das richtige Wasser. Lange tüftelte er an der richtigen Kombination, aus der eiskalte, leider vergängliche Kunstwerke entstehen.

Wer beim Workshop im Museumsgarten mitgemacht hat, denkt hinterher sicher anders über ein Leben im Eis. Alle Infos gibt es auch online.