Bolzplatz an der Laubacherstraße: Bretter, die die Welt bedeuten

Kinder ab sechs Jahren können auf dem Bolzplatz an der Laubacherstraße werkeln.

Mettmann. Johanna (8) braucht Bretter für eine Cocktailbar. Dafür haut Max (11) voller Freude Paletten auseinander. „Die Kinder bauen. Was genau, wird sich zeigen“, sagt Kirsten Metzdorf lachend. Die Sozialpädagogin leitet, wie bereits in der Vergangenheit, den Bauspielplatz. „Bretter, die die Welt bedeuten“, lautet diesmal das Thema der Ferienaktion. „Zum Abschlussfest hoffen wir, so viele Funktionsbuden wie möglich beieinander zu haben.“

Nach dem Goethe-Motto „erlaubt ist, was gefällt“ werkeln junge Kreative wie Dominik. „Ich war schon im vergangenen Sommer dabei. Das hat total Spaß gemacht, deshalb mache ich wieder mit“, erklärt der Elfjährige. Mit seinen Kumpels Zeno (10) und David (10) baut er eine Bank, „ich habe gerade die Halterungen für den Tresen angebracht“, lautet die fachmännische Erklärung für so etwas wie eine Beratungszone. Auch Philip (10) und seine kleine Schwester Jacqueline (7) „machen so ein Immobilien-Dings“. An anderer Stelle entsteht eine VIP-Lounge, nicht weit davon entfernt eine Wurfbude.

Wochentags ab 10 Uhr können Kinder ab sechs Jahren beim Projekt auf dem Bolzplatz des Konrad-Heresbach-Gymnasiums (KHG) mitmachen (siehe Kasten). Die Holzpaletten verteilt der technische Leiter Tim (25) zusammen mit Praktikant Gerrit (24) sowie dem pädagogischen Mitarbeiter Philip (20).

Bei Claudia Sokolowski, vielen als Schulsozialarbeiterin bekannt und deshalb als einzige auf dem Platz respektvoll gesiezt, gibt es Werkzeuge. Zur Auswahl stehen Hammer, Zange oder Säge, pro Kind gibt es maximal zwei Utensilien. Dazu gibt es eine Schale mit Nägeln. „Als Pfand nehme ich kleine Wertsachen oder Spielzeuge entgegen.“ Und damit niemand den Überblick über Werkzeuge und Pfänder verliert, wird alles akribisch notiert.

„Safety first“, gilt überall. Während Meike („ich weiß auch nicht, was das werden wird“) hämmert, hält ihre Freundin Hanna („wir gehen zusammen zur Schule“) Sicherheitsabstand. Alexey (18) hilft Peter (8) und Vitali (7), ihren Verkaufsstand zu zimmern. „Letztes Jahr baute ich Häuser, weil es so lustig ist. Diesmal baue ich Häuser, weil ich es kann“, verkündet Philipp (12) selbstbewusst. Er ist „seit Jahren“ dabei. „Das ist cool.“

Das außergewöhnliche und ereignisreich-kreative Angebot hinter dem KHG gefällt. Manche wie Anette sind hochkonzentriert bei der Arbeit, Ismael, Lech und Jonas finden auch Zeit für ausgedehnte Quatschereien. Untereinander hilft man sich, „es gibt viele Kinder, die nicht zum ersten Mal dabei sind und sich gut auskennen“, sagt Kirsten Metzdorf.

Wie es gelaufen ist, erfahren alle Interessierten am Freitag, 17. August. Ab Nachmittag zeigen die „Bauherren“, wie sie das Thema „Bretter, die die Welt bedeuten“ interpretiert haben. Einerseits wird das in Richtung Dienstleistungen gehen, „knackige Ideen“ erwartet Kirsten Metzdorf aber auch in Richtung Bühne. „Geplant sind kleine Aufführungen. Improvisation, Pantomime oder auch total bekloppte Sachen — da kann alles dabei sein.“