CDU schwenkt bei Stadthalle um
Bisher trat die CDU für die Sanierung der Stadthalle ein. Ein Gutachten brachte die Fraktion jetzt zum Umdenken.
Mettmann. Mit neuen Erkenntnissen ist die CDU-Fraktion von ihrer Haushaltsklausurtagung in Grefrath zurückgekehrt. Das Thema „Zukunft der Neandertalhalle“ scheint neu bewertet zu werden. Hatten sich die CDU sowie die SPD im vergangenen Jahr klar für eine Sanierung der maroden Laubfroschoper ausgesprochen, so hat sich laut Fraktionschef Richard Bley die Sichtweise geändert. Grund ist ein neues Gutachten zur Stadthalle. Laut Thomas May von der Firma Symbios, der die Expertise erarbeitet hatte, muss die Stadt acht Millionen Euro in die Stadthalle stecken, um die Mängel zu beheben. Und die sind erheblich, da die Stadt in den vergangenen 35 Jahren (Halle wurde 1982 in Betrieb genommen) nur die notwendigsten Mängel behoben hat. In das Gebäude müssen vier Millionen, in die Technik drei und in die Ausstattung eine Millionen Euro investiert werden, so May.
„Im vergangenen Jahr hieß es noch vier Millionen Euro seien für eine Sanierung notwendig“, sagt Ute Stöcker (CDU). Nach den jüngsten Zahlen (acht Millionen) wolle die CDU nun konkret wissen, wie viel Geld für die einzelnen Gewerke locker gemacht werden müssen. Das bedeutet: Ein neues technisches Gutachten muss her, um entscheiden zu können. Das bedeutet wiederum: Vor Ende 2019 wird sich nichts in Sachen Stadthalle bewegen. Lediglich die notwendigsten Reparaturen müssen vorgenommen werden, um die Nutzung der Halle zu garantieren.
Ein Problem ist immer noch ungeklärt: der Denkmalschutz. Zur Erinnerung: Die Halle war überraschend unter Denkmalschutz gestellt worden. Die Verwaltung hatte ein Rechtsgutachten eingeholt, das auf 120 Seiten festgestellt hat, dass die Neandertalhalle nicht denkmalschutzwürdig ist. Aber dieses Gutachten ist dem Bauministerium zu technisch, wie Gabriele Hruschka (CDU) sagte. Der Minister vermisse die „kulturhistorische Bewertung“ der Halle. Und so lange dies noch nicht vorliege, bleibt es beim Denkmalschutz.
Ein zweites heißes Eisen ist das Thema „Verkehr“ in der Stadt: Die CDU fordert eine Querverbindung zwischen der Peckhauser Straße und der L 239. Eine Idee, die nicht neu ist und die beispielsweise die FDP in ähnlicher Form vor Jahren ins Gespräch gebracht hat. Diese neue Straße würde die Kreuzung Peckhauser Straße/Düsseldorfer Straße sowie den Knotenpunkt Südring/Düsseldorfer Straße/ L 239 deutlich entlasten. Doch Ute Stöcker weiß auch, dass es noch Jahre dauern wird, bis diese Straße gebaut werden kann. Die Stadt ist nicht in der Lage, die Trasse zu finanzieren, und ist vom Land abhängig. Außerdem braucht’s ein Planfeststellungsverfahren. Und das zieht sich. Die „Sorgenkreuzung“ Berliner Straße/Düsseldorfer Straße/Hubertusstraße müsse im Sinne der Autofahrer, die täglich im Stau stehen, positiv verändert werden. Längere Abbiege- und Geradeausspuren wären ein Mittel, sagt Richard Bley. Ein Kreisverkehr wäre auch eine Möglichkeit. Die Christdemokraten werden sich für einen Zebrastreifen auf der Goldberger Straße in Höhe des Goldberger Teichs einsetzen. „Im neuen Wohngebiet leben zahlreiche Familien mit ihren Kindern. Um den Schülern einen sicheren Überweg über die Goldberger Straße zu schaffen, muss ein Zebrastreifen eingerichtet werden“, sagt Gabriele Hruschka.