Dampflok war der heimliche Star

Bei ihrem Fest setzte die Regiobahn auf Werkstattführungen, Kinderbespaßung und Livemusik.

Dampflok war der heimliche Star
Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Jedes Jahr um die gleiche Zeit wird ein eigentlich doch gar nicht mehr existenter Zug zur großen Attraktion. Denn wenn sich die Parkfläche am Stadtwald in eine sommerliche Feiermeile umwandelt, lädt der Fahrtbetrieb Regiobahn nicht nur zum Freiluftfest ein. Die historische Dampflok ist ebenfalls im Einsatz. „Im vergangenen Jahr haben wir für keine der Touren Karten bekommen“, erinnerte sich Mathias Koppert. „Diesmal haben wir rechtzeitig Tickets reserviert.“ Und mit ihm viele andere — die Reise in der alten P 8 vom Stadtwald Richtung Düsseldorf und retour war auch diesmal begehrt. „Wir wussten ja auch vorher nicht, wie das Wetter so wird. Und Dampflokfahren geht bei Regen und Sonnenschein.“ Zwar verkehrte sie lediglich am Sonntag. Aber bereits Samstagnachmittag lief sie an der Party-Station ein — dem Vernehmen nach von einer Spritztour aus dem Ostwestfälischen kommend — um sich gebührend bewundern zu lassen.

Auch sonst waren es bewährte Zutaten, die den sogenannten Party-Samstag und Familiensonntag strukturierten. Bereits aus der Ferne war fröhliches Geschrei von gleich drei Hüpfburgen zu vernehmen. „Die Beste ist unsere Deutschland-Burg“, erklärte Kevin (7) mit Blick auf ein großformatiges Ensemble in Schwarz-Rot-Gold mit bunten Bällen. Als sei die Zeit seit dem vergangenen Jahr und vergangenen Regiobahn-Fest stehengeblieben befanden sich direkt daneben Flocke, Paula und Nelly, wie einige der kleinen Ponywagen benannt waren.

Mathias Koppert, Besucher des Regiobahn-Festes

„Toll!“, fand Maja (5) die Runden, die sie hier zurücklegte, Charlotte (4) konnte, offensichtlich sprachlos vor Glück, bloß begeistert nickend zustimmen. Und während beim Bungee-Sprung verkehrt — übers Trampolin ging es mit Hosengurt gesichert fast bis an die dicken Regenwolken, die bereits zur Eröffnung den Himmel verdusterten — weitere Kinderherzen schneller schlugen, gab es Wissenswertes von der Bühne zu erfahren.

Erstens kann Bürgermeister Thomas Dinkelmann mit bloß drei wohlgezielten Schlägen Freibierfässer anschlagen. Die Resonanz auf das kostenfreie Getränk war zur Nachmittagszeit aber noch eher mäßig. Zweitens gehen die Verantwortlichen der Regiobahn davon aus, dass der in der Bevölkerung vieldiskutierte Ausbau der Strecke S 28 in Richtung Wuppertal — derzeit im Stadtinnern eine eigene Großbaustelle — im September richtig losgeht. Nach den Plänen schaut es so aus, als sei das Vorhaben Ende des kommenden Jahres abgeschlossen.

Wer mochte, konnte die Festtage nutzen, um sich mit Bratgut vom Schwenkgrill, Crêpes, Cocktails und Bier den Magen zu füllen. Musikalisch ging es mit den Gymnasiasten des Heinrich-Heine-Gymnasiums los. Das Programm fand seinen Höhepunkt in den nachgesungenen Hits der Kult-Rockband Queen. Wer nicht gekommen war, um später mit der Party-Coverband zu feiern und das Höhenfeuerwerk zu bestaunen, hielt sich fit bei der „Trophy 2016“. Hierfür ließen sich Spieler im XXL-Tischkicker anbinden und versuchten, Tore zu erzielen. Klares Fazit: ein großer Spaß.