Das „France Mobil“ lässt Französisch lebendig werden

Plaudern oder Rap hören — dieser Unterricht reiß Sprachbarrieren ein.

Foto: Stephan Köhlen

Mettmann. Rund 30 Neuntklässler des Konrad-Heresbach-Gymnasiums (KHG) nehmen neugierig im Stuhlkreis platz. Der auf dem Schulhof geparkte weiße Renault Kangoo mit dem Aufdruck „France Mobil“ verrät bereits, was die Schüler heute erwartet. Mit einem freundlichen „Bonjour à tous!“ begrüßt Claire Noël (26) die Klasse in ihrer Muttersprache.

Die 26-jährige Französin ist eine von zwölf Lektoren des Programms „France Mobil“, einer Initiative des Deutsch-Französischen Jugendwerks und des Institut français Deutschland. Ein Jahr lang ist Claire jeden Tag in einer anderen Stadt in NRW unterwegs, um deutsche Schüler jeden Alters für ihr Heimatland und dessen Kultur zu begeistern und ihnen die Angst vor der Sprache zu nehmen. „Jeder Tag ist ein neues Abenteuer, es gibt keine Routine“, sagt die studierte Kunst- und Erziehungswissenschaftlerin.

Dem KHG steht Claire heute für drei Schulstunden zur Verfügung. Französischlehrerin und Organisatorin Nicole Prange und freut sich auf den besonderen Besuch aus Frankreich. „Ich finde es unheimlich wichtig, dass die Schüler auch mal einen anderen Input von außen bekommen“, sagt sie. Sie hofft, dass das Programm einige Schüler dazu motiviert, die romanische Sprache auch in der Oberstufe zu belegen oder sie vielleicht sogar als Leistungskurs zu wählen. Im letzten Jahr sei das erste Mal kein Französisch-Leistungskurs zustande gekommen. Um die „Freundschaft mit unserem unmittelbaren Nachbarn“ zu pflegen, sollen Schüler vermehrt im Schulalltag mit Muttersprachlern in Kontakt kommen. Mit dem France Mobil-Programm wolle man Französisch lebendig machen.

Lebendig — das ist die richtige Bezeichnung für den Unterricht, den Claire mit den Schülern macht. Schnell bringt sie sie dazu, auf Französisch von ihren Hobbys zu erzählen oder bei bekannten französischen Rap-Songs ganz genau hinzuhören. Die Schüler nehmen das Angebot der sogenannten Sprachanimation gut auf. Laura Tronel (14) hätte nichts dagegen, so etwas öfter zu machen. „Ich fand es schön, dass Claire die ganze Zeit mit uns auf Französisch geredet hat“.