Deutlich weniger Verkehrsunfälle im Kreis Mettmann Weniger Unfälle in der Pandemie

Mettmann/Erkrath · Die Zahl der Toten bei Verkehrsunfällen bedeutet  einen Höchwert im Kreis Mettmann. Die Unfallbilanz 2020 liest sich trotzdem relativ positiv. Nur nicht bei den Pedelec-Nutzern. 10,9 Prozent mehr verunglückten im Vergleich zum Vorjahr.

Im Jahr 2020 gab es weniger dramatische Verkehrsunfälle wie hier im März 2020 auf der B7 am Südring.

Foto: Feuerwehr Mettmann

Tatsächlich bedingt die Pandemie jetzt statistisch nachgewiesen etwas Positives, nämlich deutlich weniger Verkehrsunfälle und einen „sehr erfreulichen Rückgang bei der Anzahl der im Straßenverkehr verletzten Personen“, benennt Thomas Decken, Polizeidirektor im Kreis Mettmann, die beiden Kernpunkte der Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2020. Die Zahlen, Daten und Fakten wurden jetzt von der Kreispolizeibehörde. Diese Bilanz ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass wegen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr auf den Straßen deutlich weniger los war als im Vorjahr. Mutmaßlich durch Homeoffice, geschlossene Geschäfte und Freizeiteinrichtungen „haben weitaus weniger Menschen am Straßenverkehr teilgenommen, womit sich der deutliche Rückgang der Verkehrsunfälle erklären lässt“, sagt der Leiter der Kreispolizeibehörde. Parallel dazu gibt es „auch weniger erfreuliche Entwicklungen, insbesondere im Bereich der Rad- und Pedelecfahrer“.

Mehr Menschen fahren Pedelec, deswegen ist die Zahl angestiegen

Im Alltag oder in der Freizeit ist das Fahren eines Pedelecs, so werden Zweirräder mit Pedalen und Hilfsmotor genannt, eine günstige, ökologische und gesunde Alternative zum Auto oder dem öffentlichen Nahverkehr. Und weil viele Menschen in Mettmann auf diese Art von Mobilität umgestiegen sind, ist auch die Zahl der Verunglückten gestiegen, nämlich von 13 auf 32 Personen. Das entspricht einer Zunahme von 10,9 Prozent, und das sind nur die Verunglückten, die offiziell nach einem Unfall, der der Polizei gemeldet wird, statistisch erfasst wurden. Ein Drittel dieser Unfälle übrigens sind so genannte Alleinunfälle, ereigneten sich also ohne Fremdverschulden oder andere Beteiligte. „Besorgniserregend“ sei diese Entwicklung, bei der Anzahl der im Straßenverkehr verunglückten Fußgänger dagegen sind rückläufige Zahlen notiert.

„Aber jeder Unfall ist ein Unfall zu viel“, und nach wie vor gibt es natürlich auch neuralgische Punkte, an denen sich auffällig viele Unfälle ereignen. „In Mettmann sind das fünf größere Straßen“, zählt Thomas Decken Südring, Talstraße, Peckhauser Straße, Osttangente und Diepensiepen auf. Echte Verkehrsunfallhäufungsstellen, wie Unfallschwerpunkte im Beamtendeutsch benannt werden, sind in Mettmann am Knotenpunkt Am Königshof mit Talstraße – hier ereigneten sich im vergangenen Jahr 14 Unfälle – sowie beispielsweise am Knotenpunkt zwischen Meiersberger Straße und der Rohdenhauser Straße, wo sich sechs Unfälle zutrugen.

Drei Unfallschwerpunkte
in Erkrath registriert

„In Erkrath gibt es keine Auffälligkeiten“, in der Stadt sind und bleiben zwei Adressen Unfallschwerpunkte, nämlich die Mettmanner Straße im Neandertal sowie die Gerresheimer Landstraße, Ecke Max-Planch-Straße. Die Kreispolizei Mettmann will sich verstärkt mit der Kampagne „Sicherheit durch Sichtbarkeit“ und die Verkehrserziehung bei Kita- und Grundschulkindern und einem entsprechenden Führerschein einsetzen. „Im Lockdown konnten wir keine Präsenz vor Ort zeigen“, sagt Thomas Decken hinsichtlich dieser Arbeit. Aufklärung findet in den Sozialen Medien und auf den Wachen statt.

„Aber wir haben die Zeit genutzt und haben uns mit Volldampf vorbereitet. Sobald wir dürfen, können wir sofort loslegen“, kündigt der Polizeidirektor mit Blick auf diese Punkte an. Was in Kindertagesstätten und Grundschulen durch die Corona-Pandemie und ihre Einschränkungen bislang ausgebremst wurde, „holen wir alles nach“.