Drei Zahlen, die Hilfe versprechen
Kreisstellenleiter Michael Peters erklärt, was passiert, wenn ein Bürger die Nummer 112 wählt.
Kreis Mettmann. Michael Peters ist der Chef der Kreisleitstelle Mettmann. Fragt man ihn, wann die 112 gewählt werden soll, ist seine Antwort eindeutig: „Wenn ein Bürger in Not ist gilt, lieber einmal zu viel die 112 wählen, als einmal zu wenig.“ Es sind drei Zahlen, die europaweit schnelle Hilfe in Notsituationen versprechen. Heute, am 11.2., wird das mit dem Europäischen Tag des Notrufes bedacht.
Was passiert, wenn jemand im Kreis Mettmann die 112 wählt, erklärt Michael Peters: „Anrufe aus Heiligenhaus, Hilden, Mettmann, Ratingen, Wülfrath und teilweise Erkrath werden an die Kreisleitstelle in Mettmann geleitet.“ Dort sitzen je nach Tageszeit und Einsatzlage zwischen zwei bis fünf Leitstellendisponenten. Einer von ihnen nimmt den Anruf entgegen, das Gespräch wird vom ersten Klingeln an dokumentiert. „Als Erstes brauchen wir eine genaue Ortsangabe. Dann fragen wir nach der Rückrufnummer, falls das Gespräch abrupt abbricht.“ Von den klassischen fünf W-Fragen, die so manchem noch aus den Ersten Hilfe Kursen bekannt sein dürften, sei man abgekommen. Nach den Einstiegsfragen, brauchen die Retter genauere Angaben über die Lage: Ist es ein Brand oder ein medizinischer Notfall? Gibt es Verletzte, sind sie ansprechbar und wie ist ihre Atmung?
Peters empfiehlt, die Angaben möglichst knapp und präzise zu machen. „Nach Möglichkeit geben wir Handlungsanweisungen über das Telefon“, sagt Peters. Parallel dazu wird der Rettungsdienst alarmiert. Das alles geschieht in kürzester Zeit. Die Wachen im Kreis Mettmann, sind nämlich so verteilt, dass die Helfer innerhalb von acht bis zwölf Minuten an der Notfallstelle sein können. „Das ist die Hilfsfrist, die wir in Nordrhein-Westfalen haben“, sagt Peters. Im Kreis Mettmann gibt es eine Besonderheit: Wer in Haan, Velbert, Monheim oder Langenfeld die 112 wählt, wird nicht direkt an die Kreisleitstelle, sondern an die örtliche Feuerwehrzentrale weitergeleitet. Zum 1. Juli wird die Kommune Velbert auf die Kreisleitstelle aufgeschaltet. In anderen Kommunen wird über eine Aufschaltung diskutiert. „Die 112-Gespräche sind kostenlos“, erklärt Jürgen Schrage, Rettungsdienstexperte der Johanniter im Kreisverband Mettmann. „Solange es sich tatsächlich um einen Notfall handelt, entstehen dem Anrufer keine Kosten für den Einsatz.“ Ausnahmen sind Fehlalarmierungen. Selbst über Mobiltelefone ohne Guthaben kann die 112 gewählt werden: „Der Anruf wird an die Gebietskörperschaft abgegeben, in der ich mich befinde“, erklärt Peters. „Es ist wichtig, immer den genauen Standort anzugeben“, sagt Peters. Wer das nicht weiß, kann die GPS-Daten aus seinem Navi ablesen oder auch die Whatsapp-Funktion „Standort senden“ nutzen.