Erkrath: Das Jugendcafé von morgen
15 junge Studenten haben ein innovatives Modell für einen jungen Treffpunkt vorgelegt.
Erkrath. Der erste Schritt ist gemacht. Am Freitagabend fand im Lokschuppen die Auftaktveranstaltung des Aktionsbündnisses Jugendcafé statt. Auf die rund 80Gäste wartete nicht nur ein Programm mit Vorträgen und Musik der Gruppe TwoPlay, sondern auch ein Drei-Gänge-Menü mit ausgewählten Getränken von Hopmanns Olive. An eleganten weiß eingedeckten Tischen ließ sich die besondere Atmosphäre des Lokschuppens genießen, während WDR-Moderator René le Riche die Gäste begrüßte. Der Zweck der Veranstaltung: Die Hochdahler Jugend soll eine neue Anlaufstelle bekommen.
Das Jugendcafé an der Sedentaler Straße - Uwe Krüger vom Jugendamt bezeichnet es als "Baracke" - soll durch einen Neubau ersetzt werden. Um die nötigen finanziellen Mittel dafür aufzutreiben, hat sich das Aktionsbündnis gegründet. Die Teilnahme an der Auftaktveranstaltung kostete die Gäste 79 Euro pro Person, der Reinerlös geht an das Aktionsbündnis. "Aber auch darüber hinaus sind Spenden gern gesehen", sagt Wolfgang Lyding vom Aktionsbündnis.
Moderator René le Riche: "Nicht nur finanzielle Unterstützung ist willkommen, sondern auch Sachspenden oder Dienstleistungen. Wenn jemand anbietet, ein paar Fliesen zu verlegen, hilft das auch schon sehr." Wie der neue Treffpunkt in Hochdahl aussehen könnte, darüber haben sich 15 Architektur-Studenten im vierten Semester der Düsseldorfer PBSA Gedanken gemacht.
Seit Semesterbeginn vor rund vier Monaten beschäftigen sie sich mit dem Real-Projekt. Am Freitagabend haben sie ihre Skizzen und Modelle ausgestellt. Dass es sich dabei nicht um fiktive Ideen handelt, betont Dozent Udo Hasenbein: "Wir haben mit dem Bauamt darüber gesprochen, was auf dem Grundstück machbar wäre. Die Anforderungen an die Studenten sind sehr realistisch."
Was die jungen Nachwuchsarchitekten sich haben einfallen lassen, ist vor allem eines: unkonventionell. Einzelne Gebäudeteile verschieben sich übereinander, große Fensterflächen beherrschen Fassaden, extravagante Details stechen hervor. "Bevor wir begonnen haben, haben wir mit den Jugendlichen selbst gesprochen, um herauszufinden, was sie sich wünschen", erzählt Studentin Julia Weber. Ihr zweigeschossiges Modell fällt vor allem durch das begrünte Flachdach auf. "Das Gründach hat viele Vorteile für den Bauherren: Es bietet eine zusätzliche Wärme-Isolierung und Lärmschutz", so die 22-Jährige.
"Im Erdgeschoss befinden sich die Räume für Bewegung und Spiel sowie eine Theke, verbunden mit einer Küche zum gemeinsamen Kochen. Ein geschlossener Raum bietet Platz für persönliche Gespräche, ein weiterer Raum dient als Büro. Oben sind ein Ruheraum, ein Raum für die Hausaufgabenbetreuung, aber auch ein besonders schallisolierter Tanzraum."
Ulrike Kessler und Stefan Käufer sind begeistert von der Idee, auf diese Weise den Jugendlichen zu einem neuen Jugendcafé zu verhelfen. Kessler: "Wir haben zwar selbst keine Kinder. Trotzdem wollen wir das Projekt unterstützen und hoffen, dass das nötige Geld zusammenkommt. Mal sehen, vielleicht spenden wir nachher auch etwas."