Gemeint ist der Gedenkstein für die Opfer des Zweiten Weltkriegs, der bisher versteckt hinter dem Kassenhäuschen des SCU-Sportplatzes lag. Dort, vis-à-vis vom Neuenhausplatz, steht er zwar auch weiterhin - allerdings wurde er inzwischen von dem wild wuchernden Grün befreit, das ihn viele Jahre lang umgab und nahezu vollständig aus dem Blickfeld verschwinden ließ. Mehr noch: Das kleine Areal wurde gärtnerisch gestaltet und mit einer steinernen Einfassung versehen.

Die Idee dazu hatte Urgestein Ernst Zieris aus Unterfeldhaus. In Jochem Schulte, Bruno Finke und einigen anderen Mitgliedern des SC Unterbachs fand der Vollblutkarnevalist schnell Mitstreiter, die den Plan in die Tat umsetzten. "Wir haben uns gewissermaßen an die laufenden Umbaumaßnahmen des Sportgeländes geklinkt", sagt Schulte, der selbst seit mehr als 60 Jahren Mitglied beim SC Unterbach ist.

Errichtet worden war der Gedenkstein 1957 im Beisein zahlreicher Honoratioren und, so Jochem Schulte, "großer Beteiligung der Unterbacher Bürger". Den Festakt zelebrierte damals der Pfarrer von St. Mariä Himmelfahrt, Alois Hitpas. "Die Initiatoren für den Gedenkstein waren Günter Nitz, Helmut Peters und Hans Weiser", erinnert sich Jochem Schulte.

Damit der Stein finanziert werden konnte, fand am Karnevalssonntag 1957 ein Umzug mit einer Blaskapelle durch Unterbach zum Sportplatz statt. Mittendrin: Hans Weiser, der am Vortag auf dem Ball des MGV Liederkranz zum Prinzen gekürt worden war, sowie die SCU-Kicker, die Freiwillige Feuerwehr und Vertreter zahlreicher Unterbacher und Unterfeldhauser Vereine. Schulte: "Dieser Umzug gilt als erster Unterbacher Karnevalszooch nach dem Zweiten Weltkrieg."

Im Anschluss wurde dann noch ein Freundschaftsspiel zwischen den Alten Herren des SC Unterbach und der Freiwilligen Feuerwehr ausgetragen. "Ich meine, dass die Feuerwehr knapp gewonnen hat. Aber das Ergebnis weiß ich nicht mehr", schmunzelt Jochem Schulte. Wohl aber weiß er, dass mit dem Erlös genug Geld zusammenkam, um den Gedenkstein zu finanzieren.