Erkrath/Johannesschule: Ein Sprint fürs stille Örtchen

40 000 Euro hat die Verwaltung für die Erneuerung der Schülertoiletten bewilligt. Um die Wunschvariante zu erhalten, muss die Schule 15 000 Euro auftreiben.

Erkrath. Ob Spendenlauf oder Charityrun - unterschiedlich ist lediglich die Begrifflichkeit. In beiden Fällen wird für Geld gehechelt. Das Gymansium Hochdahl sammelt auf diese Weise Bares für die Partnerschule in Bolivien, die CDU bat zur Unterstützung des Sozialdienstes Katholischer Frauen und Männer an den Start. Dass Schüler jedoch für neue Kloschüsseln rennen, ist nicht üblich. Auch nicht für Erkrather Verhältnisse.

Die Verwaltung habe, so Meves, auf Nachfrage geantwortet, dass die Toiletten der Johannesschule frühestens 2010 saniert werden sollen. Dieser Zeitrahmen war dem Großteil der Eltern zu üppig bemessen. Als sich der Vorsitzende der Schulpflegschaft bereit erklärte, seine Beziehungen zum Installationshandwerk spielen zu lassen, stellte die Stadt 40 000 Euro im Haushalt bereit. Planung und Ausführung der Sanierung übernimmt der Vater.

Da die Eltern aber eine luxuriösere Variante wünschen, erhöhen sich die Kosten auf 55 000 Euro. Rund 7000 Euro brachte der Spendenlauf, fehlen noch 8000 Euro. "Jetzt müssen wir kreativ sein. Für Juni planen wir eine Kunstaktion", so Meves. Die Bauarbeiten sollen in den Sommerferien beginnen.

Er habe zunächst gedacht "Was soll das denn?", als er von dem Spendenlauf hörte, sagte Bürgermeister Arno Werner gestern im Gespräch mit der WZ. Schließlich seien die 40 000 Euro ausreichend. Den Vorwurf seitens der Schule, die Stadt verfüge nicht über ausreichend Personal, um Sanierungsarbeiten zeitnah ausführen zu können, weist Werner zurück: "Wenn zum Beispiel das Dach einer Turnhalle undicht wird, hat das höhere Priorität als die Toilettenanlage der Johannesschule." Zumal es Schulen mit Toiletten gebe, die deutlich dringender der Erneuerung bedürften.