Erkrath: Liebeserklärungen an eine Stadt
Die Teilnehmer zeigen eindrucksvoll, welch sehenswerte Seiten Erkrath hat.
Erkrath. Ein blühendes Rapsfeld, der weiche Lauf eines Bachs, der seinen Weg zwischen vermoosten Ästen und feucht glänzenden Steinen gefunden hat, ein dramatisches Lichtspiel über sanft ansteigenden Hügeln auf der der einen und betoniertem Kolossalbau auf der anderen - diese Motive zieren die Fotos von Teilnehmern am Wettbewerb "Geheimtipp Erkrath".
Es sind die Bilder der drei Erstplatzierten, die von einer Jury unter 40 Einsendungen ausgewählt wurden. Sie heißen Bettina Kemper, Louis Blackmore und Adrian Heinen. Gemeinsam haben sie das Hobby Fotografie und den wachen Blick für ihre Umgebung.
Sie waren von der Neuen Mitte Erkrath aufgefordert worden, mit ihren Fotos zu belegen, "dass Erkrath eine unentdeckte Perle ist". Das sagte am Freitag Constanze Paffrath, die Geschäftsführerin der Neuen Mitte, bei der Preisverleihung auf Pose-Marré. Ziel des Wettbewerbs sei gewesen, den Lokalpatriotismus zu fördern. "Wir wollen zeigen, dass Erkrath schöner ist, als viele denken."
Dass es den Teilnehmern gelungen ist, tausendmal gesichtete Objekte wie die Kirche von St. Johannes der Täufer oder die Teiche an der Stindermühle wie noch nie gesehene Glanzlichter im tiefsten Bayern zu inszenieren, spricht nicht nur für die Qualität der Handwerker am Auslöser, sondern auch für die Güte der Motive.
"Ich fahre viel Fahrrad. Da habe ich alles vor der Nase", sagt Bettina Kemper. Ihr Siegerbild - das mit dem Raps am Ankerweg - sei einfach typisch für Erkrath. "Da komme ich oft auf dem Weg von Unterfeldhaus nach Erkrath vorbei."
Das Revier von Louis Blackmore ist das Neandertal. Seit Jahrzehnten durchstreift der Halb-Profi das Naturschutzgebiet. "Es ist meine zweite Heimat. Mich fasziniert die romantische Düssel."
Mit mehreren spektakulären Farbkompositionen auf seinen Fotos hat der 17 Jahre alte Adrian Heinen die blaue Stunde, die Zeit kurz vor dem Sonnenuntergang, in Szene gesetzt. Das Wort "Heimat" als Bezeichnung für Stadt, "in der ich wohne und in der ich meine Wurzeln habe", klingt da gar nicht antiquiert. Es ist viel mehr ein Bekenntnis zur Provinz in Pop-Art.