Erkrath: Reha Parcs meldet Insolvenz an
Von der Pleite der Einrichtung für Rehabilitation sind 50 Mitarbeiter betroffen.
Erkrath. Der vorläufige Insolvenzverwalter Marc d’Avoine aus Wuppertal war am Dienstag persönlich nicht zu erreichen. Aber via Pressemitteilung vermeldete er, dass der Geschäftsführer der Firma Reha Parcs Düsselaue gGmbH, Holger Flügge, einen Insolvenzantrag gestellt hat.
Gleichzeitig versicherte der Jurist: "Laufende Behandlungen, anstehende Therapien und sonstige Anwendungen sind nicht gefährdet. Nach den bisherigen Erkenntnissen kann der Reha-Betrieb aufrecht erhalten werden."
Auch die 50 ungekündigten Mitarbeiter des Unternehmens - sie wurden am Freitag über die Insolvenz auf einer Mitarbeiterversammlung informiert - sollen weiter beschäftigt werden. "Kündigungen stehen auch nach Insolvenzantra/gstellung nicht an", versichert d’Avoine. "Die Löhne und Gehälter sind über das Insolvenzgeld gesichert."
Nach dem Insolvenzgesetz werden diese vom Verwalter der Pleite vorfinanziert.
Seit 2003 betreuen die 50 Mitarbeiter der Reha Parcs Düsselaue im Rehabilitations- und Heilmittelbereich - dazu zählt vor allem Krankengymnastik - täglich zwischen 60 und 120 Patienten. In den vergangenen Jahren saß das Unternehmen an der Freiheit-straße, hatte dort 2000 Quadratmeter Fläche angemietet.
Nach jahrelangem Streit mit dem Vermieter ist der Betrieb im Sommer dieses Jahres an den Steinhof 5a gezogen. Dort stehen bislang lediglich 1300 Quadratmeter zur Verfügung, was das Angebot des Gesundheitszentrums einschränkt. Statt bislang an sieben Tage ist das Zentrum seitdem nur an fünf Tagen in der Woche geöffnet.
Ist das einer der Gründe für die Insolvenz? Antworten auf diese Frage waren am Dienstag nicht zu erhalten. Weder Reha-Parcs-Geschäftsführer Holger Flügge noch die Sprecherin des Evangelischen Krankenhauses Düsseldorf, Mareike Dietzfelbinger, wollten Details zu der Insolvenz nennen.
In dem Schreiben des Insolvenzverwalters heißt es lediglich: "Verbindlichkeiten aus Miete und Leasing hatten das Unternehmen in den letzten Jahren stark belastet." Das scheint zu bedeuten, dass betriebswirtschaftlich über die Verhältnisse gelebt wurde.
Der Reha-Betrieb im Steinhof 5a soll vorläufig weiterlaufen. Rechtsanwalt d’Avoine hat bereits mit den Prüfungen für eine Sanierung des Unternehmens begonnen. "Die Ansätze sind durchaus erfolgversprechend. Insbesondere wird das Insolvenzverfahren dazu genutzt werden können, das Unternehmen für die Zukunft zu stärken." Einzelheiten stünden noch nicht fest.
Die nächsten Wochen würden, so d’Avoine weiter, intensiv für die Untersuchungen mit dem Ziel der Sanierung genutzt. Darüber hinaus kündigte er für die kommenden Tage an, Gespräche mit den Kunden, den Versicherungsgesellschaften, Vermietern und den Gesellschaftern zu führen.