Haan: 66.000 Euro für Kinder in Not
Nach zwei Jahren zieht die Caritas ein positives Zwischenfazit ihres Projektes, mit dem bedürftigen Familien geholfen wird.
Haan. "Uns in Haan geht es vergleichsweise gut. Doch abseits aller weltweiten Katastrophen sollte man nicht vergessen, dass es auch in unmittelbarer Nachbarschaft schlimme Zustände gibt, die dringend bekämpft werden müssen."
Mit diesen nachdenklich machenden Worten spielt Ute Völker - seit 2004 für die offenen Ganztagsschulen unter Trägerschaft der privaten Kindergruppe zuständig - insbesondere die Situation kleiner Kinder, die ohne geregelte Tagesabläufe und ohne warme Mahlzeiten auskommen müssen, an.
Eben dieser Problematik widmet sich seit mittlerweile zwei Jahren der Caritasverband Mettmann. Im Rahmen seines Projekts "Haaner Kinder in Not" sammelt er seitdem Spenden, um bedürftigen Kindern ein Mittagessen zu ermöglichen. "Begonnen haben wir in Kindergärten, seit diesem Jahr konnten wir unsere Aktivitäten auf den Ganztagsschulbereich ausweiten", erklärt der zuständige Projektleiter Heinrich Beyll von der Caritas.
Möglich wurde dies durch zahlreiche Spenden. 2009 kamen insgesamt 28.000 Euro zusammen, 2010 sind es sogar 38.000. Insgesamt summiert sich der bisherige Spenden-Betrag also auf stolze 66.000 Euro zusammen.
Beyll: "Der Post-Darlehensverein spendete davon alleine schon 20.000 Euro, worüber wir natürlich sehr froh sind." Bereichsleiter Thomas Rasch ergänzt: "Insgesamt zählen wir aktuell knapp 40 Einzelspender. Wir freuen uns generell über jede noch so kleine Gabe, weil sie von einem veränderten Bewusstsein der Haaner Bürger zeugt."
Unterstützt werden derzeit 35Kinder in Kindergärten und 40 in Ganztagsschulen. In der Summe ergibt das einen Finanzbedarf von knapp 30.000 Euro im Jahr. Doch im Kern gehe es der Caritas, welche die Spenden eins zu eins an die Trägergesellschaften weiterleitet, nicht allein ums Gelder einsammeln. "Wir wollen vor allem die Eltern dazu bewegen, sich ihren Problemen zu stellen und keine Scham zu haben. Wir haben zahlreiche Beratungseinrichtungen, die dabei helfen können, den Lebensalltag eigenmächtig in den Griff zu bekommen", erklärt Beyll.
Damit die Familien - zumeist Hartz-IV-Empfänger - ihren Kindern auch ohne Spenden ein kindgerechtes Leben ermöglichen können. Das allerdings sei ein langwieriger Prozess.
Kurzfristig, so Beyll, gehe es darum, so viel Geld wie möglich zu sammeln. Der Bedarf sei noch lange nicht gedeckt. "Man hört natürlich immer wieder von Kindern, die ein ähnliches Schicksal erleiden. Wir versuchen, so es denn möglich ist, allen zu helfen, aber irgendwann stoßen auch wir an Kapazitäten." Gerade in der Vorweihnachtszeit hoffen er und seine Mitstreiter auf viel Haaner Unterstützung.