Erkrath: Scharfe Schüsse statt harter Eier
Vier Sportler reisen Karfreitag in ein Trainingslager nach Japan. Neben Übungen stehenauch Prüfungen und ein Wettkampf auf dem Programm.
<strong>Erkrath. Radsportler betreiben ihre Saisonvorbereitung mit Vorliebe auf Mallorca. Die relative Nähe und überschaubare Kosten machen die Baleareninsel höchst attraktiv. Zwei Flugstunden? Darüber können vier Sportler des Kyudovereins Neandertal nur lächeln. Dass dieser Kommentar eher gähnend ausfallen dürfte, ist Ergebnis des Ortes, an dem das Quartett ab Karfreitag sein Trainingslager aufschlägt: Der Bogen, die Waffe des Kyudo-Sportlers, wird in Tokio aus dem Futteral geholt. Die pro Person rund 2000 Euro teure Reise in den Osten ist allerdings nicht das Resultat unbegrenzter privater Finanzmittel der Erkrather. Die Wahl Japans sei eher als Verbeugung vor der weltweit Ton angebenden Nation zu verstehen, erklärt Darlene Maringer. Die 48-Jährige ist eine der vier aus Erkrath und damit eine von insgesamt 1600 Sportlern, die zwölf Tage lang in so genannten Dojos an ihrer Schießtechnik feilen. "Wir trainieren so sechs Stunden täglich", sagt Maringer.
Neben Übungen stehen jedoch auch Prüfungen und ein Wettkampf auf dem Programm. "Es geht darum, den nächst höheren Dan zu erreichen", so Maringer, deren Mann Johannes auch einer der Teilnehmer ist. Zehn dieser Reifegrade gibt es insgesamt, Günter Dauner stellt sich dem fünften. "Dabei geht es nicht nur um die Treffsicherheit, sondern es gibt auch Haltungsnoten."
"Das Faszinierende an diesem Sport ist die Tatsache, dass man zwar in der Gruppe trainiert, sich jedoch auf sich selbst konzentrieren muss", so Darlene Maringer.