Erkrath: Schön – aber auch ganz schön teuer

Gestern endete Erkraths größte Kunstausstellung „LOKart“. Die WZ hat „normale“ Besucher nach ihren Eindrücken gefragt.

Hochdahl. Was ihr bei der "LOK-Art" am meisten gefällt? Das kann Monika Evers eigentlich gar nicht so genau sagen. Der Eisbär von Annette Kapteina hat es ihr angetan. Oder besser die Erklärung, die die Künstlerin mitgeliefert hat.

"Wir sind kein Volk wie die Franzosen, die auf die Straße gehen und sich unmittelbar an der Politik beteiligen. Selbst bei der Rente ab 67 halten wir still. Aber bei ’Knut’ - da stehen wir auf", so umschreibt Künstlerin Annette Kapteina ihr Werk. Monika Evers findet die politische Aussage gut, kaufen würde sie den Bären dennoch nicht. "Weil man die Bedeutung jedem erklären muss", sagt sie.

Außerdem wird es so langsam eng im Haus der Familie Evers. Die Eheleute kaufen oft und gern Kunst, auch wenn sie schon mal teuer ist. Entschieden wird nach Bauchgefühl. "Dann ist das auch wirklich meins", weiß Monika Evers. Für große Skulpturen wie die von Jury-Preisträgerin Hyacinta Hovestadt fehlt allerdings der Platz.

Thomas Pauli findet die Wellpappe-Arbeiten von Hyacinta Hovestadt gelungen. Vor allem die Verarbeitung findet er interessant. Allerdings hätte er in den vier Wänden keine Möglichkeit, die großen Werke aufzustellen.

Dass die Fotografien von Birgit Lemm den Publikumspreis bekommen haben, kann er verstehen. "Die optische Täuschung finde ich faszinierend", kommentiert er die Bilder. Um besondere Effekte zu erzielen, hat die Künstlerin Gegenstände von unten nach oben fotografiert.

Margit Flender ist auf Anhieb beeindruckt von Lemms Bildmotiven. Kaufen würde sie die 500Euro teuren Fotoarbeiten dennoch nicht. "Sie gefallen mir sehr, aber man muss es sich leisten können", sagt die Seniorin.