Erkrath: Schulstart - Schön, aber teuer

Hilfsaktion: Die evangelische Kirche sammelt Sach- und Geldspenden für bedürftige Familien.

Erkrath. Der erste Schultag ist aufregend, unvergesslich - und meist eine Belastung für den Geldbeutel. Die Materiallisten der Schulen zum Schulstart sind lang und die Anschaffung von Tornister, Büchern und Stiften teuer. Wer sparen will und Günstiges oder gar Gebrauchtes kauft, schont zwar das Portemonnaie, nicht jedoch seinen Nachwuchs. Denn bereits im Grundschulalter wird auf Markenartikel geachtet. Wer bei teuren Rucksäcken und Schuhen nicht mithalten kann, wird nicht selten gehänselt und ausgeschlossen.

Für viele Familien stellt das eine Herausforderung dar - vor allem, wenn nicht nur ein Einzelkind auszustatten ist. Die Zahl der Kinder, die in Armut leben, stieg in den letzten Jahren stetig; die Wirtschaftskrise verstärkt diese Tendenz noch. Deshalb haben die beiden evangelischen Kirchengemeinden Erkrath und Hochdahl gemeinsam mit der Diakonie zu Sach- und Geldspenden für bedürftige Familien aufgerufen.

Unter dem Motto "Schulstart ohne Not - Erkrather spenden Chancen" soll ein Zeichen gegen Kinderarmut gesetzt werden. "Wir befinden uns zur Zeit noch in der Einsammelphase. In den Gemeindezentren und den evangelischen Kitas in allen drei Stadtteilen haben wir Sammelkisten aufgestellt", erzählt Pfarrerin Gisela Kuhn von der Kirchengemeinde Erkrath. Vom Radiergummi über Rechenhefte bis zur Federmappe ist dort alles willkommen, was im Grundschulalltag notwendig ist. Außerdem wird bei Gemeindefesten gesammelt - auch Geldspenden.

Wenn die Schule in zwei Wochen wieder beginnt, werden die Spenden dann verteilt. "Wir achten darauf, dass die Sachen an wirklich bedürftige Familien gehen. Diese haben jedoch oft Hemmungen, um Hilfe zu bitten. Meist werden erst die Lehrer vor Ort darauf aufmerksam, wenn ein Kind schlechter dran ist und stellen den Kontakt zu uns her." Wenn eine Übersicht über die Spenden erstellt ist, wird entschieden, ob die Aktion fortgeführt wird - "dann vielleicht sogar ökumenisch, auch wenn die Organisation jetzt bereits eine Riesensache ist."