Erkrath/ Unterbach: Licht und Basalt zur Erinnerung
Für Eltern, die ein Kind verloren haben, soll es künftig besondere Gedenkstätten geben.
Erkrath/ Unterbach. Auf dem Evangelischen Friedhof Ehrenhainstraße im Wuppertaler Stadtteil Vohwinkel gibt es ihn schon: einen besonderen Ort zur Erinnerung an gestorbene Kinder. Die Trauerstätte dort, gleich neben der Friedhofskapelle, zeigt seelenvolle, in Stein gehauene Gesichter, in die sich Leid und Schmerz gegraben haben.
Auch auf dem Erkrather Friedhof an der Kreuzstraße und dem Unterbacher Friedhof an der Gerresheimer Straße soll es bald solche Plätze geben. Denn nicht jede Mutter und jeder Vater, die ein Kind verloren haben, können an einem Grab Abschied nehmen und trauern.
Wie zum Beispiel die alte Frau, deren Sohn mit gerade einmal sechs Jahren zwischen die Fronten des Krieges geriet, 1945 auf der Flucht verhungerte und irgendwo am Straßenrand verscharrt wurde. Oder die Eltern, deren viel zu früh geborenes Kind kurzerhand mit dem Klinikmüll entsorgt wurde.
"Allen, die um ein Kind trauern, wollen wir einen Ort schaffen, an dem sie das tun können", sagt Elisabeth Bayer (68), Vorsitzende des Pfarrgemeinderats der Katholischen Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer und Mariä Himmelfahrt.
Von ihr und ihren Mitstreitern in dem Gremium ging die Idee für ein solche Gedenkstätte für "Sternenkinder" aus. "Wir haben dann Kontakt zur Evangelischen Kirchengemeinde Erkrath aufgenommen, mit der wir ja eine Partnerschaftsvereinbarung unterzeichnet haben", sagt Elisabeth Bayer. So wurde das Projekt "Sternenkinder" ein ökumenisches.
Zwei Säulen aus Basalt, die Jörg Hahn, Steinmetz aus Gerresheim, mit den Ideengebern entworfen hat, sollen im Mittelpunkt der Erinnerungsstätte stehen, eine oder zwei Bänke, eine entsprechende Einpassung sowie Dauer- und Saisonpflanzen den Trauerort vervollständigen.
"Die Stelen werden die Inschrift ,Für unsere Kinder’ tragen und mit Sternen als Symbole verziert werden", sagt Elisabeth Bayer. "Die Eltern können dort Lichter anzünden und kleine Steine als Erinnerung an ihre Kinder ablegen."
Während in Unterbach die Gedenkstätte "bereits in trockenen Tüchern ist" und Pfarrgemeinderatsmitglied Marten Wirtz mit den entsprechenden Arbeiten beginnt, sobald das Wetter es zulässt, steht auf dem Erkrather Friedhof noch eine Genehmigung der Stadt aus.
Denn dort soll nicht nur die Basaltsäule errichtet werden, sondern auf Initiative von Pfarrer Gerhard Herbrecht auch die Möglichkeit bestehen, "Sternenkinder" zu bestatten. "Die Bestattungsunternehmen Heil und Effertz haben uns bereits zugesichert, dies kostenlos zu übernehmen", sagt Elisabeth Bayer.
Darüber hinaus hätten auch die Friedhofsgärtner ihre kostenlose Unterstützung bei der Bepflanzung und Pflege der Gedenkplätze zugesichert. "Und der Steinmetz ist uns mit dem Preis für die Stelen auch sehr entgegen gekommen", fügt Bayer hinzu.