Fachhochschule kooperiert mit Gymnasium
Zusammenarbeit soll Schüler bei der Berufswahl unterstützen. Digitalisierung wird Schulfach.
Mettmann. Als einen Meilenstein in der Geschichte des Heinrich-Heine- Gymnasiums (HHG) kann man wohl den Kooperationsvertrag bezeichnen, der gestern zwischen der Fachhochschule FHDW Mettmann und dem HHG von den beiden Leitern, Andreas Brandt und Hanno Grannemann unterzeichnet wurde. Schon seit mehr als 40 Jahren existiert am HHG eine Wirtschafts-AG, die damals durch großes Engagement der Elternschaft ins Leben gerufen wurde. Hauptsächlich Väter, die in leitenden Positionen tätig waren, boten interessierten Schülern die Gelegenheit, aus profundem Munde wirtschaftliche Zusammenhänge kennenzulernen. Diese Wirtschafts-AG, die heute von Philipp Barth geleitet wird, erfreut sich mittlerweile tatkräftiger Unterstützung durch die FHDW.
Die Stärkung des wirtschaftlichen Bereiches am HHG ist eine Triebfeder des Schulleiters Hanno Grannemann. Die Fächer Digitalisierung und ab dem nächsten Schuljahr auch Informatik sind in den Lehrplan eingebunden. Gemeinsam wollen Professoren und Lehrer die Schüler bei der Berufswahl unterstützen. Eine Reihe von Veranstaltungen werden gemeinsam durchgeführt: Berufs-Infotage, Bewerber- und Business-Training. Wie auch an anderen Fakultäten wird an der FHDW Mettmann ein „Schülerstudium“ angeboten, das besonders begabten und motivierten jungen Leuten die Gelegenheit gibt, in ein Studium schnuppern zu können. Dabei werden Studenten und Schüler gemeinsam einmal pro Woche an der Fachhochschule unterrichtet und den Schülern können Leistungspunkte bei späterer Aufnahme des Studiums gut geschrieben werden.
Diese enge Bindung zwischen FHDW und HHG bietet natürlich beiden Seiten Vorteile: Die Schüler profitieren durch frühzeitige Kenntnisse, die ihnen die Berufsorientierung erleichtert. Und die Fachhochschule ist selbstverständlich an studentischem Nachwuchs interessiert. So wird halbjährlich ein Tag der offenen Tür in der FH veranstaltet, bei dem sich Eltern und Schüler informieren können. Das berichtet Anke Harms, zuständig für Marketing an der FHDW,
Die theoretische Ausbildung an der Fachhochschule ist der eine Baustein. Die enge Verzahnung mit Wirtschaft und Industrie im Rahmen des dualen Studiums der zweite. Durch Praktika, die vermittelt werden, haben die Studenten eben auch die Möglichkeit, den Arbeitsalltag in Firmen kennenzulernen und eventuell später dort einen Arbeitsplatz zu finden.
Das Heinrich-Heine-Gymnasium, so betonte der Schulleiter, hat sich schon seit vielen Jahren um regionale Kooperationen bemüht, die den Ur-Kern von Schulen, die Bildungsvermittlung, weit überragen. Es gibt intensive Zusammenarbeit mit dem MTHC, dem Golfclub, der Regiobahn, der Firma Mono, der Musikschule Mettmann und den Stadtwerken. Das beweise, dass sich der Bildungsauftrag von Schulen gewaltig verändert habe: Er ist einfach großräumiger geworden.