Kontrolleure ziehen verdorbene Wurstwaren aus dem Verkehr
Verbraucherschützer nahmen mehr als 4000 Betriebe unter die Lupe.
Kreis Mettmann. Augen auf an der Metzgertheke: 354 Wurstwaren nahmen die Lebensmittelkontrolleure des Kreises Mettmann im vergangenen Jahr genauer unter die Lupe — 60 davon wurden beanstandet. Zwei im Labor untersuchte Stücke von Wiener und Käsegriller seien verdorben gewesen, auf einer Probe Salami sei Schwarzschimmel gewachsen. Indes waren dies Ausnahmen, betont das Amt für Verbraucherschutz des Kreises Mettmann in seinem jetzt für 2017 vorgelegten Jahresbericht.
Ansonsten betrafen die Beanstandungen bei den Wurstwaren und ebenso beim Frischfleisch (knapp ein Drittel der 391 Proben) fast ausschließlich irreführende Kennzeichnungen. „Erstmals seit längerer Zeit gab es keinen derart herausragenden Fall, den man hätte darstellen können“, merkte Ralf Hermann an, der den gestern im Kreisausschuss für Ordnungsangelegenheiten und Verbraucherschutz vorgelegten Jahresbericht verfasst hat. „Dies ist positiv zu bewerten“, so der Abteilungsleiter.
Laut Amtsleiterin Dorothea Stangier überprüften die zehn Lebensmittelkontrolleure des Kreises und ein amtlicher Kontrollassistent im vorigen Jahr insgesamt 4039 mal Bedingungen in Lebensmittelläden, Gaststätten, Kantinen, auf Märkten oder etwa bei Herstellern. „Es geht dabei vor allem um den Hygienezustand der Räume, um Herstellungsprozesse, um Eigenkontrollen der Betriebe, die einwandfreie Beschaffenheit von Zutaten, um Kennzeichnung und Lagerung.“ Je nach den Erfordernissen seien bei Betriebskontrollen auch lebensmittelchemische oder tierärztliche Sachverständige dabeigewesen.
Nach Stangiers Angaben kam es im vergangenen Jahr zu sieben Betriebs- oder Verkaufsbeschränkungen. „Das waren aber keine gravierenden Fälle, sondern Routinesachen. Zum Beispiel haben wir in Betrieben Grundreinigungen angeordnet und später überprüft, ohne dass diese deswegen geschlossen werden mussten.“ Es gab insgesamt 133 Ordnungswidrigkeitenverfahren, in 284 Fällen sei ein Verwarnungsgeld erhoben worden. Insgesamt wurden 13 300 Euro verbucht.
Ein Schwerpunkt lag 2017 auf dem so genannten Fipronil-Skandal. Nach Hermanns Worten war im Juli bei den Lebensmittelüberwachungsbehörden die Information eingegangen, dass mit Fipronil belastete Eier aus den Niederlanden über die großen Discounter in Deutschland in den Verkehr gebracht wurden. „Nachdem erste Chargennummern bekanntgemacht worden waren, wurde von den Handelsketten ein Warenrückruf eingeleitet, der von unseren Kontrolleuren im Kreis überwacht wurde.“ Bei keiner der von Eierproduzenten aus dem Kreis Mettmann entnommenen Proben sei im Labor Fipronil festgestellt worden.