Familienzentrum Hochdahl: Familien sind ihre Stärke
Vor acht Monaten wurde das katholische Familienzentrum eröffnet. Die Mitarbeiter ziehen eine erste Bilanz.
Hochdahl. Was tun, wenn die Tochter plötzlich schlechte Noten nach Hause bringt? Wenn der Sohn sich in Handyverträgen verstrickt hat, oder Bürger mit schlechten Deutschkenntnissen Schwierigkeiten haben, wichtige Formulare auszufüllen?
In all diesen Fällen gibt es für die Hochdahler eine Anlaufstelle: das Familienbüro des katholischen Familienzentrums. Seit September 2009 existiert das Büro in der zweiten Etage im Haus der Kirchen am Hochdahler Markt - Zeit, Bilanz zu ziehen.
"Wir haben in den vergangenen Monaten rund 160 Kontakte zu den Bürgern der Stadt gehabt, die sich mit Fragen, Problemen und Wünschen verschiedenster Art an uns gewendet haben", erzählt Johannes Hoffmann, ehemaliger Sozialarbeiter im Ruhestand und Leiter des Familienbüros.
Jeder dieser Kontakte wurde von den insgesamt zehn ehrenamtlichen Mitarbeitern schriftlich festgehalten und nun ausgewertet. "Unsere Beratung dienstags wurde 46 Mal, donnerstags 63 Mal wahrgenommen. Außerdem fanden 52 Beratungen durch externe Fachleute statt", zählt Hoffmann auf. "Wir sind mit den Zahlen sehr zufrieden; das ist ein guter Anfang. Ob junge oder alte Menschen, Familien oder Alleinstehende - sie kommen mit den verschiedensten Anliegen."
So rief eine Frau an, deren Tochter und Schwiegersohn in Trennung lebten und sich um das gemeinsame Kind stritten. "Wir haben zugehört - unsere Stärke - und den Kontakt zum Jugendamt hergestellt." Purer Zufall war die Hilfestellung, die die Mitarbeiter des Familienbüros einer Frau aus Lettland bieten konnten. "Sie war auf dem Weg zu einem Sprachkurs und hatte sich verlaufen. Wir konnten ihr genau sagen, wo der Kurs stattfindet und wie sie dorthin findet."
Das Buch, in dem die Kontakte zwischen Bürgern und Familienbüro festgehalten sind, ist dick und beschreibt unzählige weitere Einzelfälle. "Es gibt auch solche, in denen wir nicht helfen konnten. Eine Dame rief uns an und bat um Hilfe beim Umzug, weil sie krank und ihr Mann zu schwach sei. Der Umzug stand bereits am nächsten Tag an; da konnten wir nichts tun", sagt Hoffmann.
Meistens jedoch können die Mitarbeiter weiterhelfen, oder wissen zumindest, wo Hilfe zu erwarten ist. "Wir haben fünf Ordner mit insgesamt 170 verschiedenen Angeboten im Regal stehen. Der Bürger verliert schnell den Überblick - wir haben ihn."