Feuerwehr pumpt sich fit
Die Wehr hat jetzt einen eigenen Fitnessraum. Die Einsatzkräfte haben ihn eingerichtet, um im Ernstfall in Form zu sein.
Mettmann. Es brennt. Alarm. Die Feuerwehr muss sofort los. Ob Dachstuhl-, Wohnungs- oder Kellerbrand — die Einsatzkräfte müssen topfit sein. Deshalb steht für alle Berufsfeuerwehrleute alle drei Jahre eine ärztliche Untersuchung an. Jeder Feuerwehrmann ist dazu angehalten, optimal in Form zu bleiben. Und dafür hat die Feuerwehr Mettmann an der Laubacherstraße jetzt einen eigenen Fitnessraum.
Seit April haben die hauptamtlichen Mitarbeiter ihre Ruhe- und Bereitschaftszeiten genutzt, um aus zwei alten Sanitärräumen einen Trainingsparcours zu machen. Etwa 500 Stunden haben sie in den neuen Fitnessraum gesteckt.
„Dort stand seit 20 Jahren ein Multifunktionsturm“, sagt Brandmeister Benjamin Ockler. Aber das knallrote Gerüst, an dem einfache Übungen möglich waren, „wurde nicht so genutzt“, sagt Oberbrandmeister Carsten Gönner. „Das Ambiente war dort unten nicht so toll“.
Lange hatten die Feuerwehrleute vor, die Kellerräume herzurichten, im Frühling fiel dazu der Startschuss. Die alten Toilettenbecken und Trennwände wurden ebenso wie die Duschen abgerissen, die Fliesen überspachtelt und so präpariert, dass sie sauber mit Raufaser tapeziert und gestrichen werden konnten. Materialien im Wert von etwa 1300 Euro wurden verbaut.
„Ganz wichtig war die komplett neue Stromverteilung“, sagt Ockler. Denn die Feuerwehrleute müssen, wenn sie im Keller trainieren, die sogenannte Ela-Anlage hören. Das ist die elektronische Lautsprecheranlage, die zum Einsatz alarmiert. Unterstützt wird der Ton durch ein optisches Signal: Eine orange Farbenlampe blinkt, wenn’s brennt — falls ein Feuerwehrmann mit Musik im Ohr trainiert.
Crosstrainer, Fahrrad, Hantelbank — das sind nur einige der Trainingsgeräte, die den hauptamtlichen Feuerwehrleuten und den mehr als 100 Freiwilligen ab sofort zur Verfügung stehen, um richtig fit zu sein. Einen Teil besorgte Ockler, der in seiner Freizeit Fitnesstrainer ist, über Kontakte. Das Familien-Fitness-Center in Haan-Gruiten spendete der Feuerwehr einen Crosstrainer für etwa 1200 Euro.
„Anleitungen zu den einzelnen Geräten hängen an der Wand“, sagt Ockler. „Aber ich nehme die Kollegen auch gerne mit, um sie anzuleiten.“
Am Samstag, 6. Juli, können sich Bürger den neuen Fitnessraum beim Tag der offenen Tür anschauen. Schließlich ist er auch für sie — damit ihre Feuerwehr für Einsätze richtig fit ist.