„Die Kunden sind schnell weg“
Der Center-Manager der Kö-Galerie will Mettmann zur Einkaufsstadt machen. Volker Döhring fordert deshalb in der Innenstadt mehr Qualität.
Mettmann. Volker Döhring, der Center-Manager der Königshof-Galerie, ist überzeugt, dass Mettmanns neues Einkaufszentrum zu einer Belebung der Stadt beitragen wird. „Aber alleine können wir diese Revitalisierung Mettmanns nicht leisten“, sagte er am Dienstagabend vor dem Mettmanner Bürgerforum. Nur im Zusammenspiel mit der Werbegemeinschaft „Mettmann Impulse“ und dem Einzelhandel der Innenstadt könne Mettmann eine Einkaufsstadt werden.
Dass sich nach einem ersten Ansturm der Alltag auch in der die Königshof-Galerie breitgemacht habe, ist für Döhring nicht weiter schlimm. „Na klar wissen wir, dass Sie sich nicht jeden Tag eine neue Hose oder ein neues Hemd kaufen können“, sagte Döhring dazu, dass nach 18.30 Uhr nur noch wenige Kunden in der Galerie sind.
Mit mehr Außenwerbung vor allen in den Nachbarstädten, will Döhring potenzielle Kunden nach Mettmann locken. Aber dafür müsste auch in der Innenstadt einiges passieren. „Wenn ich samstags um 14 Uhr durch die Stadt gehe, ist absolut nichts mehr los. Das kann nicht sein. In Ratingen gehen die Menschen bis 16 Uhr samstags einkaufen“, sagte Döhring. Die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt müsse deutlich verbessert werden. Döhring: „Damit unsere Kunden auch Lust haben, noch in die Innenstadt zu gehen.“
Aber auch in der Königshof-Galerie soll einiges unternommen werden, damit sich die Kunden dort länger aufhalten. So soll noch ein Café einziehen. „Und wir überlegen, Fernseher zu installieren, damit die Männer ihre Sportnachrichten bekommen, während ihre Frauen einkaufen“, sagte Döhring.
Mit der neu gestalteten Straße Am Königshof, dem neuen Zugang zum Lavalplatz und dem Königshof-Karree erwartet Döhring weitere Kundenströme. „Aber es wird ganz wichtig sein, dann auch den Wohlfühlfaktor in der Stadt zu verbessern. Bislang habe ich den Eindruck, dass die Kunden kommen, einkaufen und wieder weg sind“, sagte er. Mettmann müsse ein eigenes Profil entwickeln, aber nicht mit Ein-Euro-Läden. Qualität müsse her, dem wachsenden Online-Handel mit guten Angeboten und Aktivitäten begegnet werden.
Erste Frucht der guten Zusammenarbeit war die Ladies Night, der eine zweite folgen soll. „Zudem sind wir beim Weinsommer im Juli dabei und bieten den Mettmanner Weinhändlern in der Galerie die Möglichkeiten, ihren Wein zu präsentieren“, sagte Döhring. Solche innerstädtischen Aktivitäten sorgten für eine Belebung der Stadt.
„Mettmann ist eine absolut altbackene Stadt, in der es kaum etwas für ein jüngeres Publikum gibt. Aber mit der Kö-Galerie ist das anders geworden. Wir freuen uns über das reichhaltige Angebot. Das ist für Mettmann eine Bereicherung“, sagte Marcel Finkelmeier (29). Er und seine Frau würden nun nicht mehr nach Düsseldorf, Hilden oder Ratingen zum Einkaufen fahren.