Förderung: Mettmanner Fassaden werden wieder schön
Im Rat wurde am Dienstag entschieden, dass die Sanierung von Altbauten in der Innenstadt mit 50 000 Euro im Jahr gefördert wird.
Mettmann. Weil der Stadt das Geld ausgegangen war, hatte sie vor elf Jahren den Geldhahn für die Förderung zur Erneuerung von Fassaden an privaten Häusern zugedreht. Jetzt will sie den Hahn wieder aufdrehen. Die Stadt und das Land werden jährlich 50 000 Euro für private Sanierungsmaßnahmen bereitstellen. Die Politik hat das Hof- und Fassadenprogramm am Dienstagabend in der Ratssitzung mit großer Mehrheit verabschiedet.
Sobald die Förderzusage des Landes vorliegt, wird die Stadt die Mittel bereitstellen. Die Stadt selbst steuert zu den 50 000 Euro Fördermitteln 30 Prozent bei, das Land übernimmt die restlichen 70 Prozent. Dass solche Fördermaßnahmen auf Resonanz stoßen, hat die Vergangenheit bewiesen. „Innerhalb von drei Jahren wurden damals bei mehr als 40 Gebäuden Verbesserungen an den Fassaden gefördert“, sagt Kurt Werner Geschorec, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Umwelt, Bau.
Aus Sicht der Stadt bietet das Programm einen guten Anreiz, Eigentümer von der Notwendigkeit der Erhaltung oder Wiederherstellung historischer und wertvoller Gebäudesubstanzen zur Aufwertung des Stadtbildes zu motivieren.
Allerdings können nur die Hauseigentümer einen Förderantrag bei der Stadt stellen, deren Häuser im unmittelbaren Geltungsbereich der Innenstadt liegen. Die Grenzen verlaufen auf der Talstraße, Hammerstraße, Düsseldorfer Straße, Ringstraße und Goethestraße.
Subventioniert werden aber nicht nur Maßnahmen an Hausfassaden, sondern auch an Dächern, Entsiegelungsarbeiten sowie Begrünungs- und Sanierungsarbeiten von Hof- und Gartenflächen im Innenstadtkern. Und auch Maßnahmen zur Verbesserung der Wärmedämmung wurden in den Förderkatalog aufgenommen.
Die Förderhöchstgrenze ist auf 30 Euro pro Quadratmeter begrenzt. Eine Förderung erfolgt nur, wenn der Zuschuss mindestens 1000 Euro beträgt. Die maximale Fördersumme beträgt bei einer Sanierung von Außenwänden oder einem Dach jeweils 15 000 Euro und 10 000 Euro für Maßnahmen in Höfen und Gärten.
Eine Schwerpunktförderung in der Oberstadt ist nach Angaben der Stadt nicht möglich. „Gerade dort sollten wir aber Hauseigentümer dazu bewegen, in ihre Häuser zu investieren“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzende Ute Stöcker. Deshalb müsse die Stadt vor allem dort die Werbetrommel für das Hof- und Fassadenprogramm rühren, fordert SPD-Parteichef Florian Peters.
Aus den Reihen der Politik und des Bürgerforums gibt es Kritik, dass einige historische Gebäude, wie etwa das alte Pfarrhaus an der Ecke Düsseldorfer-/Friedhofstraße, nicht mehr im Geltungsbereich der Innenstadt liegen und somit keinen Anspruch auf Förderung haben. „Wir mussten aber für das gesamte Förderkonzept Innenstadt Grenzen festlegen. Zudem gibt es für denkmalgeschützte Gebäude auch andere Fördertöpfe, von denen Eigentümer profitieren können“, sagt Stadtplaner Ralf Bierbaum.