Förderverein der Kinderklinik Niederberg löst sich auf
Nach dem Verkauf an Helios-Konzern sei die Arbeit nicht fortzusetzen.
Velbert. Bei seiner Mitgliederversammlung hat der Förderverein der Kinderklinik Niederberg jetzt einstimmig beschlossen, dass die Vereinszwecke nicht weiter erfüllt werden können und der Verein nach 18 Jahren erfolgreicher Tätigkeit aufgelöst wird. Die Entscheidung habe man sich nicht leicht gemacht, aber mit dem Verkauf des ehemals kommunal geführten Klinikums Niederberg an den Helios-Konzern sei eine Fortführung der Vereinstätigkeit im Sinne seiner Gründung nicht möglich.
„Wir haben mit der neuen Geschäftsführung frühzeitig das Gespräch gesucht, um im Raum stehende Fragen für eine weitere Zusammenarbeit zu klären“, sagt Andrea Schröder, Vorsitzende und Mitgründerin. „Es wäre für uns schwer gewesen, unseren Spendern zu vermitteln, dass ihr Geld jetzt an einen milliardenschweren Konzern geht. Außerdem wären bisherige satzungsgemäße Zwecke weder aus unserer noch aus Sicht der Klinikbetreiber erfüllbar gewesen. Denn medizinisches Gerät beispielsweise wird bei Helios nicht aus Spenden finanziert, sondern bedarfsgerecht zügig selbst angeschafft.“
Schon im Vorfeld der Mitgliederversammlung hatte der Vorstand seine Mitglieder über den Sachverhalt informiert, was zu ersten Austritten führte. Dennoch zählte man bis zum Schluss noch gut 40 Mitglieder. Im Laufe seines Bestehens konnte der Förderverein Spenden in Millionenhöhe in die Klinik investieren. „Ich bedaure das sehr, weil Sie alle mir immer eine große und selbstlose Unterstützung waren“, erklärte der ehemalige Chefarzt der Kinderklinik, Dr. Erdmuth Schubert während der Versammlung. „Aber ich habe mich an anderen Orten umgehört und keines der Konzepte, die zwischen Fördervereinen und privaten Trägern bestehen, würde dem Anliegen des Vereins und seiner Gründer gerecht“, sagte er.
Die noch vorhandenen Spendengelder werden durch den geschäftsführenden Vorstand, der von den Mitgliedern als Liquidatoren eingesetzt wurde, verwaltet und an soziale Einrichtungen gegeben, die dem Satzungszweck entsprechen. „Diese werden wir aber während unserer erst einmal weiter bestehenden Monatstreffen mit den Mitgliedern, die mit entscheiden wollen, abstimmen“, erklärt Andrea Schröder. „Gleichzeitig müssen wir dazu aufrufen, uns bitte keine Spenden mehr zukommen zu lassen und uns bei den vielen Spenderinnen und Spendern bedanken, die uns in all den Jahren so tatkräftig unterstützt haben.“ HBA
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