Lautstarker Protest gegen die AfD
Rund 300 Menschen demonstrierten gestern gegen die Veranstaltung der Partei in Mettmann.
Mettmann. Die Polizei hatte den Eingangsbereich zur Neandertalhalle gestern Abend mit weiß-rotem Flatterband weiträumig abgesperrt. „Wir haben uns im Vorfeld mit den Veranstaltern der Demo darauf geeinigt“, sagte Uwe Elker, Leiter der Mettmanner Polizeiwache. Zusammen mit drei Bezirksbeamten war er im Einsatz. „Wer die Linie überschreitet, wird verwarnt, beim zweiten Mal kommt er mit auf die Wache“, sagte Elker. Hinter dem Flatterband standen gut 300 Menschen, die ihren Unmut über die AfD und über die Wahlkampfveranstaltung lautstark zum Ausdruck brachten.
Unter den Demonstranten waren unter anderem Vertreter beider Kirchen, die Kolpingfamilie, die SPD, die Grünen, die Piraten, Die Linke, das „Bündnis gegen Rechts“, die Antifa, Gewerkschaften, aber auch Mettmanner Bürger. Einer von ihnen war Stadtdirektor a.D. Horst Masanek. „Ich finde es wichtig, heute Abend Flagge zu zeigen. Ich will mit meiner Anwesenheit dokumentieren, dass ich nicht auf der Linie der AfD bin.“
Mehrere Redner, unter ihnen Superintendent Frank Weber von der evangelischen Kirche, äußerten ihren Unmut über die politischen Ziele der AfD. „Wir stehen für eine vielfältige demokratische und menschenwürdige Gesellschaft, die es nicht nötig hat, sich von Angstparolen und Ausgrenzung leiten zu lassen.“
Die Besucher der AfD-Veranstaltung wurden mit einem großen Pfeifkonzert empfangen. Drei junge Demonstranten hielten sich nicht an die Vorgaben der Polizei und versuchten, in die Neandertalhalle zu gelangen. Einer von ihnen wollte den Eingang blockieren und saß vor der Tür der Halle. Nach einer Ansprache der Polizei gingen die Demonstranten aber hinter die Absperrung zurück.
Einige Jugendliche hatten eine türkische Fahne mitgebracht und wollten damit dokumentieren, dass auch sie gegen Fremdenfeindlichkeit sind. „Mit der AKP hat das nichts zu tun“, sagte einer von ihnen.
„Viele Bürger sind heute Abend nicht zur AfD-Veranstaltung gekommen, weil sie Angst vor der Demo hatten“, sagte ein AfD-Mitglied, das als Sicherheitsdienst eingesetzt war. AfD-Landesvorsitzender Marcus Pretzell gelangte unbemerkt durch einen Nebeneingang in die Halle. Er sprach an diesem Abend zu den rund 80 Besuchern der Veranstaltung.