Gesundheit in Mettmann Immer weniger Blutspender registriert

Kreis Mettmann. · Der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes musste viele Termine streichen – wegen Corona.

Der Rückgang der Blutspenden sei durch die geringere Anzahl an Terminen zu erklären, so das DRK.

Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Blutkonserven sind in der Medizin ein überlebenswichtiges Gut. Viele Operationen wären ohne sie nicht möglich. Auch in der Krebstherapie kommen sie zum Einsatz. Es ist also wichtig, dass ausreichend Konserven zur Verfügung stehen. Bis Oktober spendeten in Langenfeld 1476 Menschen Blut, in Ratingen 1146 und in Hilden 878. Aus Heiligenhaus kamen 844 Spender, aus Mettmann 905, aus Haan 646 und aus Monheim 665. Erkrath stellte 450 Spender, Wülfrath 334. Obwohl die Zahlen des vergangenen Jahres noch nicht vollständig ausgewertet sind, lasse sich bereits eine klare Tendenz erkennen, erklärt Stephan David Küpper, Sprecher des DRK-Blutspendedienstes West. „Die Anzahl der Blutspenden ist deutlich zurückgegangen“, fasst er zusammen. „Das lag aber nicht am mangelnden Willen der Spender. Die Menschen zeigten sich trotz der Pandemie solidarisch“.

Verantwortlich für den Rückgang sei die geringere Anzahl an Terminen, die der Blutspendedienst anbieten konnte. „Wir haben viele Termine in Unternehmen und Kollegschulen, die fast gänzlich weggefallen sind“, berichtet Küpper. Auch die Blutspende-Mobile über lange Zeit hinweg nicht zum Einsatz. Erst seit November sind wieder zwei Fahrzeuge unterwegs. „Wir haben für unsere beiden größten Mobile neue Hygienekonzepte erarbeitet“, sagt er. Unter anderem seien Spendeliegen ausgebaut worden, um die Abstände zwischen den Spendern gewährleisten zu können. Auch die Temperaturen im Sommer haben zu den geringen Spenderzahlen beigetragen. „Wir konnten zu dieser Zeit die Anforderungen der Klinken nicht erfüllen“, erinnert sich Küpper. „Bei begehrten Blutgruppen fehlten etwa 30 Prozent der benötigten Konserven“. Das habe auch dazu geführt, dass Krankenhäuser geplante Operationen verschieben mussten. Inzwischen hat sich die Zahl der Blutkonserven wieder stabilisiert. Spenden sind aber weiterhin dringend nötig.

Wegen der Corona-Pandemie änderte sich der Ablauf der Blutspenden. Für Mitarbeiter und Spender gilt die Maskenpflicht. Die Abstände sollen bestmöglich eingehalten werden. Die Messung des Hämoglobin-Wertes erfolgt bei gestrecktem Arm an der Fingerkuppe. Zusätzlich überprüft ein Ehrenamtler den Gesundheitszustand der erschienenen Spender. Der anschließende Imbiss wurde durch ein Lunchpaket zum Mitnehmen ersetzt. Die zentrale Änderung ist aber die flächendeckende Einführung von festen Spendeterminen. Über ein Online-Portal oder die Blutspende-App reservieren Spender eine Uhrzeit, zu der sie Blut spenden wollen. So sollen Warteschlangen vermieden werden. „Wir waren wegen der Pandemie gezwungen, dieses System einzuführen“, erklärt Küpper. „Die Menschen nehmen es aber an“. In Ausnahmefällen sei eine Terminvereinbarung auch über die Hotline möglich.

In dem digitalen Angebot sieht er auch weitere Vorteile. Die Spendezeit habe sich durch das neue System deutlich verringert. „Zuvor dauerte eine Blutspende etwa anderthalb Stunden. Teilweise konnten wir sie nun auf 40 Minuten verkürzen“, berichtet er. Außerdem können Blutspender ihre Daten abrufen und prüfen, wann sie wieder spendefähig sind. Informationen können schneller an die Spender übermittelt werden. Einschränkungen durch die Corona-Schutzimpfung sind nicht zu erwarten.