Goldberger Mühle füllt sich mit Leben
Zum Tag der offenen Tür wurde gebacken wie in alten Zeiten. Die Brote sind sehr gefragt.
Mettmann. Heike Ehrt schmiert fleißig Schmalzstullen, immer wieder kommen Besucher an ihren Stand und greifen zu. „Eine Delikatesse“, schwärmt eine Dame und beißt in das herzhafte Brot, „einfach köstlich“. Heike Ehrt lacht und freut sich. Seit Jahren hilft sie beim Tag der offenen Tür in der Goldberger Mühle mit viel Freude aus. „Es ist hier einfach wunderbar, es ist ein fantastisches Ambiente, es gehört zu Mettmann.“
Besucherin am Tag der offenen Tür
Eine ältere Frau verfolgt die Worte und kann sich ihnen nur anschließen. „Diese Mühle hat eine Seele, sie ist außergewöhnlich, sie ist gemütlich, ein absolutes Kleinod“, schwärmt sie und schaut sich begeistert immer und immer wieder um in den alten, sanierten Kellergewölben, in denen es gerade nach frischem Brot riecht. Nebenan backt Karsten Hohberg in der ursprünglichen Backstube 250 Brote. Hoberg legt gerade ein paar Holzscheite in den feuernden Steinofen und schiebt dann das Brot hinterher. „Es wird doppelt gebacken, das macht diesen ganz besonderen Geschmack.“
In den oberen Räumen gibt es Waffeln und rund 20 verschiedene Kuchensorten, alles frisch gebacken und liebevoll garniert. „Ich weiß gar nicht was ich nehmen soll, sieht alles so lecker aus“, lobt ein älterer Herr, entscheidet sich für ein goldgelbes Stück Käsekuchen und sucht sich mit seiner Begleitung ein freies Plätzchen in einer der beiden gemütlichen Caféstuben.
Hans-Günther Kampen freut sich, viele der Gäste begrüßen den 85-Jährigen sehr herzlich oder man winkt ihm von weitem zu. „Schauen Sie mal hier“, sagt Kampen nicht ohne Stolz und zeigt auf einen gerahmten Zeitungsartikel, „ich sei Mettmanns Urgestein steht da als Überschrift.“ Er lacht. Unrecht hat der Schreiber wahrlich nicht: Kampen ist seit Jahrzehnten Ratsmitglied, vor allem aber war er es, der die Restaurierung und deren Finanzierung mit Willenskraft und Tatendrang in die Hände genommen und letztlich auch umgesetzt hat.
„Ja, ich bin sehr glücklich darüber, dass ich das, was ich damals versprochen habe, auch eingehalten habe, nämlich ein Denkmal zu schaffen. Obwohl“, Hans-Günther Kampen hält kurz inne und seufzt, „diese Mühle ist eine ewige Baustelle. So richtig fertig wird sie wohl nie werden.“