Kreis Mettmann Immer mehr freiwillige „Mobile Retter“
Mettmann. · Ziel ist es, ein flächendeckendes Netz der Ersthelfer im Kreis Mettmann zu installieren.
Nachdem zunächst die Führungskräfte der Feuerwehren im Kreis Mettmann als mobile Retter geschult wurden, konnten sich mit Jahresbeginn auch andere vorqualifizierte Freiwillige wie Rettungsdienstpersonal, Ärzte, Feuerwehrleute, Rettungsschwimmer, Arzthilfe- oder Pflegekräfte für Trainingskurse bei der Bildungsakademie für Gesundheits- und Sozialberufe des Kreises anmelden.
Allerdings waren die ersten beiden Termine, die im Februar stattfinden werden, bereits nach kürzester Zeit ausgebucht. Deshalb legt die Bildungsakademie jetzt nach und hat zusätzliche Termine ins Programm aufgenommen. Darauf weist Daniela Hitzemann, Sprecherin des Kreises Mettmann, hin. Arne Köster, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Kreis Mettmann, ist begeistert: „Dass sich so viele Helfer qualifizieren und registrieren lassen wollen, ist großartig. Unser Ziel, ein flächendeckendes Netz von mobilen Rettern im Kreis zu installieren, ist also durchaus
realisierbar.“
Ihre Einweisung erhalten die Freiwilligen in den Kursen der Bildungsakademie. Sie organisiert weitere fünf Termine im März, April und Juni. Interessierte können sich unter online anmelden und informieren. Wer einer Hilfsorganisation im Kreis Mettmann angehört, wird in geschlossenen Trainings
geschult.
Als Träger des Rettungsdienstes ist der Kreis Mettmann für eine schnelle und effektive Notfallversorgung zuständig. Wird über den Notruf 112 Hilfe angefordert, sind qualifizierte Rettungskräfte in der Regel innerhalb von acht bis zwölf Minuten am Ort des Geschehens. Hierfür sorgen die Rettungswachen im gesamten Neanderland, in denen etliche Rettungswagen einsatzbereit stehen sowie insgesamt sechs Notärzte, die mit einem umfangreichen medizinischen Equipment für Notfälle gerüstet sind und ebenfalls binnen Minuten an der
Einsatzstelle sein können.
„Es gibt aber Fälle, in denen diese Hilfsfrist unter Umständen nicht ausreicht, um ein Überleben der Notfallpatienten zu ermöglichen“, erläutert Hitzemann. Dies ist insbesondere bei plötzlich eintretendem Herzstillstand der Fall. Hier zählt buchstäblich jede Sekunde, und die sofortige Einleitung von Wiederbelebungsmaßnahmen in Kombination mit einer schnellen medizinischen Weiterbehandlung erhöht die Überlebenschancen entscheidend, wobei eine Herz-Lungen-Wiederbelebung binnen der ersten drei bis fünf Minuten, in der Regel also vor Eintreffen der Rettungskräfte, eingeleitet werden sollte.
Das System „Mobile Retter“ ist eine Ergänzung zum bestehenden System und ersetzt nicht den regulären Rettungsdienst – Rettungswagen und Notarzt rücken ebenfalls unverzüglich aus. Alarmiert werden die „Mobilen Retter“ durch die Leitstelle, bei der zunächst der Notruf 112 eingeht und eine Person mit dem Verdacht eines Herz-Kreislauf-Stillstandes gemeldet wird. Über eine GPS-Abfrage wird überprüft, ob sich mobile Retter in der Nähe des Notfallortes befinden. Diese werden durch die Leitstelle alarmiert. Nimmt ein „Mobiler Retter“ den Einsatz an, wird er durch die Navigation der App zum Notfallort geleitet. arue