Haan: Die Rampe fürs Bad kommt
Der Sport- und Kulturausschuss hat den Bau einer Rampe am Hallenbad beschlossen.
Haan. Kollektives Aufatmen bei allen Haanern, die tagtäglich mit Treppenstufen, Bordsteinen und anderen Hindernissen zu kämpfen haben: Die jahrelang diskutierte Rampe für das Hallenbad am Alten Kirchplatz kommt.
Die Mitglieder des Sport- und Kulturausschusses haben sich einstimmig für den Zugang ausgesprochen, der speziell für Gehbehinderte, Mütter mit Kinderwagen oder Senioren gedacht ist. Lediglich die FDP hatte sich enthalten.
Fraktionschef Michael Ruppert fragte sich, ob eine Rampe für 30.000 Euro "der Weisheit letzter Schluss ist" oder ob es nicht auch günstiger ginge. Er wünschte sich eine Kosten-Nutzen-Rechnung - zumal das Bad an sich auch in Zukunft nicht behindertengerecht sei. "Ob mit oder ohne Rampe."
30.000 Euro - so viel darf das "Bauwerk", das im März/April nächsten Jahres in Angriff genommen werden soll, maximal kosten. "Damit geht eine jahrelange Diskussion endlich zu Ende", sagte CDU-Ratsfrau Marlies Goetze.
Wie die Rampe später aussieht und aus welchem Material sie sein wird, ist aber noch offen. Nicht dagegen, wo sie hinkommt: neben die jetzige Treppe vor der Fensterfront des Schwimmbades - also parallel zur Mittelstraße. Der Weg führt dann um das Bad herum zum Haupteingang am Alten Kirchplatz.
"Nach diesem ersten Schritt folgt allerdings kein zweiter", sagte Ausschussvorsitzender Dieter Gräßler (SPD). "Es bleibt bei der Rampe. Einen weiteren behindertengerechten Innenausbau wird es nicht geben."
Er spielte damit auf die vor einigen Wochen von Bürgermeister Knut vom Bovert (parteilos) angestoßene Diskussion um den Sinn dieser Rampe an. "Für solch einen Umbau fehlt das Geld", hatte er damals gesagt - und sich Kritik unter anderem von Peter Kuhn, dem Behindertenbeauftragten der Stadt, gefallen lassen müssen.
Schließlich seien schon heute ein Drittel aller Haaner Senioren. "Perspektisch gesehen wird diese Zahl weiter steigen. Haan wird alt", so Kuhn, der "dabei nicht mal die Menschen mit Behinderung berücksichtigt" hat. "Von daher stellt sich nicht die Frage nach dem Sinn, sondern nach der Notwendigkeit eines barrierefreien Zugangs zum Hallenbad."