Haan: Ein Gruselzimmer zum Geburtstag

Musikschule feiert ihr 20-Jähriges.

Haan. "Für mich ist es ein denkbar wichtiges Ereignis", beschreibt Eva Dämmer das Jubiläum. Für die beteiligten Kinder allerdings ist es eine "merkwürdige Größe - denn vor 20 Jahren lebten die ja noch gar nicht." So oder so, die Musikschule Haan blickt auf zwei erfolgreiche Dekaden zurück.

"Die ganz große Sause machen wir zur Silberhochzeit", sagt Eva Dämmer und lacht. 1989 folgte sie auf Frank Füser und ist seitdem Schulleiterin. In diesem Jahr gibt es "nur" eine Ausstellung. Auf Fotos, Plakaten, Requisiten, mit Kostümen und viel Kleinkram wird vor allem an die Aufführungen erinnert.

Als 1989 "Florian auf der Wolke" gezeigt wurde, war ein Duzend Kinder mit von der Partie. Bei "Ratzeputz", dem einzigen Stück, das 1990 und 2006 gespielt wurde, waren es etwa 120. "Da konnten die ganzen Kleinen als Rattenchor mitmachen." Was auch immer erarbeitet wurde, ob Musical, Kinderoper oder musikalischer Reigen, jedes Stück wurde auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse des Orchesters umgeschrieben, wie Orchesterchef Thomas Krautwig beschreibt.

Für besagtes "Ratzeputz" kamen beispielsweise die Parts für Akkordeon und Gitarre eigens hinzu. Bei "Krabat" musste er sogar das "komplette letzte Drittel selbst komponieren". Aus unerfindlichen Gründen hatte das Verfasser Cesar Bresgen nicht getan. Allerdings wurden seitens des Verlages in dem Falle auch die Kosten - durchschnittlich muss die Musikschule 300 bis 500 Euro pro Aufführung berappen - erlassen.

Natürlich ranken sich um die Proben und Aufführungen unendlich viele Geschichten, "ohne die Helfer wäre die Betreuung hinter den Kulissen gar nicht möglich", verweist Eva Dämmer auf einen besonderen Aspekt und erinnert sich vor allem an "tolle Zeiten".

"Der kleine Mombotz" war eine "aufwendige, musikalisch überaus anspruchsvolle Produktion, eine spannende Geschichte über gute und böse Geister". Auch "Brundibár" ist nachhaltig in Erinnerung geblieben, unter anderem, weil die Musikschule in diesem Zusammenhang in Theresienstadt war.

Und mit "Krabat" verknüpft Eva Dämmer nicht nur den "hohen musikalischen Anspruch. Eine Woche vor der Premiere entschied sich der männliche Hauptdarsteller, doch nicht länger mitmachen zu wollen. Da musste ich die Rolle übernehmen." Vieles von dem, was die Schulleiterin, ihr Orchesterleiter (er leitet seit 2005 auch das symphonische Orchester) und Mitarbeiterin Alexandra Donner in ihren Köpfen an Erinnerungen tragen, gibt es nun auf Fotos in der Ausstellung zu sehen.

Zur Vernissage werden einzelne Räume thematisch ausgestattet, so soll es ein Gruselzimmer mit "Krabat"-Accessoires geben, ein weiteres Zimmer wird dem Thema "Tiere" gewidmet, zu den Fotos werden Videos gezeigt und gesungen wird natürlich auch. Eva Dämmer: "20 Jahre sind eben ein tolles Jubiläum."