Haan: Sicherheit - Videoüberwachung im Park Ville d’ Eu
Der Stadtrat hat Maßnahmen für mehr Sicherheit und Sauberkeit beschlossen.
<strong>Haan. Der Park Ville d’Eu soll eine Videoüberwachung bekommen - zur Probe für ein Jahr. Außerdem soll die Verwaltung dafür sorgen, dass Außendienstmitarbeiter sich nicht mehr nur um Knöllchen, sondern verstärkt um die Ahndung von Verschmutzungen kümmern. Auch die Zusammenarbeit mit der Polizei in Form von gemeinsamen Streifengängen soll verstärkt werden. Dies alles hat der Stadtrat am Mittwochabend in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause beschlossen. Ob es allerdings wirklich zur Aufstellung der rund 6000 Euro teuren Überwachungsanlage im Park Ville d’Eu kommen wird, bleibt noch fraglich. "Wir sind sowohl mit der Datenschutzbeauftragten als auch mit der Kreispolizeibehörde im Gespräch", erklärte Bürgermeister Knut vom Bovert. Denn die Datenschützer lehnen genau die in Haan vorgesehene Praxis ab - Aufzeichnungen, die nur im Nachhinein bei Bedarf ausgewertet werden.
Über den Einsatz eines Streetworkers soll beraten werden
Die Mehrheit der Ratsmitglieder verspricht sich von der Videoüberwachung, dass die Zerstörungen im Park unterbunden werden. Allerdings äußerten besonders die Vertreter der GAL erhebliche Bedenken, dass durch eine Überwachung das Problem nur an eine andere Stelle verschoben werde. "Wo kommen denn dann die nächsten Kameras hin?" fragte Andreas Rehm (GAL). Aber auch Ute Wollmann (SPD), die am Ende für die testweise Installation der Kamera stimmte, hatte im Zusammenhang mit der Marktpassage noch erklärt: "Wir können es uns nicht leisten, die Probleme aus dem Zentrum in die Peripherie zu verschieben."SPD-Fraktionsvorsitzender Wilfried Pohler, der für den Bereich der Sicherheit und Ordnung gemeinsam mit der CDU argumentierte, forderte, dass im Jugendhilfeausschuss nach den Ferien über die Einstellung eines Streetworkers erneut diskutiert werden solle, um die Probleme an der Wurzel anzupacken. Dies sagte Jugenddezernentin Dagmar Formella zu.
Personal Derzeit gibt es drei Kräfte des Ordnungsamtes im Außendienst mit zweieinhalb Stellen.
Wahrscheinlich wird eine Video-Kamera im Park Ville d’Eu tatsächlich den ein oder anderen Zerstörungswütigen ausbremsen. Aber es ist doch widersinnig zu glauben, dass der dann nach Hause geht und im stillen Kämmerlein auf einen Sandsack einprügelt, um sein Seelenleben ins Gleichgewicht zu bringen. Viel mehr wird das Problem nur verschoben.
Es war doch schon in den vergangenen Monaten zu sehen, dass nicht nur der zentral gelegene Park das Ziel solcher Auswüchse war. Am Schulzentrum Walder Straße wurde genauso randaliert wie auf dem unteren Neuen Markt oder an der Grundschule Bachstraße. Sollen dort auch Kameras aufgestellt werden?
Beim Thema Alkoholmissbrauch durch Jugendliche an öffentlichen Plätzen hat der Stadtjugendreferent auch schon gefordert, endlich die Jugendarbeit zu der Jugend zu bringen. Der Haaner Stadtrat ist auf dem Holzweg, wenn er meint, allein mit Überwachung der Innenstadt die Probleme in den Griff zu bekommen, vor denen sonst in Haan so gerne die Augen verschlossen werden.