Haan: Umdrehung in 50 Metern Höhe

In zweieinhalb Wochen lockt die Haaner Kirmes wieder bis zu 400 000 Besucher an. Parkplätze sind dann Mangelware, und gewählt wird auch.

Haan. Die größte Herausforderung bei der Organisation der Haaner Kirmes? Rainer Skroblies und Andreas Krug vom Ordnungsamt müssen nicht lange überlegen: die Wohnwagenplätze.

Was bei den Show- und Fahrgeschäften, den Kinderattraktionen, den Imbiss-, Spiel- und Verkaufsständen reibungslos funktioniert, erfordert bei den fahrenden Behausungen jedes Jahr aufs Neue Nervenstärke.

"Für die Attraktionen de Kirmes gibt es feste Plätze. Die Betreiber geben uns die Größe an, die sie für ihr Angebot brauchen, dementsprechend markieren wir ihre Plätze", sagt Skroblies.

Hinzukommen die 150 Wohnwagen der Schausteller, die bis zu 17 Meter lang sind. "Da kann es schon vorkommen, dass der ein oder andere seine Behausung wieder abbauen, aus Platzgründen näher an seinen Nachbarn rücken und wieder aufbauen muss", sagt Skroblies. Denn der Platz für die Wohnwagen in der Stadt ist begrenzt, der Karl-August-Jung-Platz aufgrund seiner Lage äußerst beliebt. Skroblies: "Aber bis jetzt haben wir immer alle untergebracht."

Während es bei der Veranstaltungsabfolge keine Neuerungen geben wird - die Bundesstraße wird wie schon im vergangenen Jahr bereits in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gesperrt - versprechen Skroblies und Krug für die Kirmes selbst wieder einige Attraktionen, von denen einige zum ersten Mal dabei sein werden.

Das diesjährige "Flaggschiff" , so Skroblies", wird der Sky Dance sein, ein 50 Meter hoher Kettenflieger. "Das Gerät hat Riesenradhöhe", sagt Skroblies und ist stolz darauf, dass eines der drei in Deutschland existierenden Geräte in Haan stehen wird. "Die anderen beiden gehören einem Münchner Schausteller und stehen auf dem zeitgleich stattfindenden Münchner Oktoberfest und den Cannstatter Wasen in Stuttgart."

Einen Trip durch die Flower-Power-Zeit verspricht das "Psychodelic" von Schausteller Karl Häsler, das im vergangenen Jahr auf dem Münchner Oktoberfest zum ersten Mal aufgebaut wurde. "Dort war es so erfolgreich, dass Häsler, der es vollständig selbst entworfen hat, ein zweites "Psychodelic" gebaut hat, dass dieses Jahr in Haan stehen wird", sagt Skroblies.

Ausgestattet mit einer Spezialbrille werden die Besucher in die wilden 70er zurückgeschickt, sehen grelle Neonfarben, die Wände schwanken, dazu gibt es die passende Musik aus der Zeit. "Das muss optisch ganz fantastisch sein", schwärmt Skroblies. "Ich denke, das wird ein weiterer Anziehungspunkt der diesjährigen Kirmes sein." Nicht neu, aber auch zum ersten Mal in Haan dabei ist das "Stargate". Skroblies: "Das ist für alle Besucher mit einem starken Magen."

Spaß für die ganze Familien versprechen die "Time Factory", ein sogenanntes Laufgeschäft mit Irrgarten, Wackelbrücke und anderen Attraktionen, der traditionelle Autoscooter und eine Geisterbahn, die nach zwei Jahren Pause wieder für wohlige Schauer sorgen dürfte.

Überhaupt legen Skroblies und Krug Jahr wert darauf, dass die Haaner Kirmes eine Familienkirmes ohne "Ballermann-Image" bleibt. Sie sagen: "Wir wollen für eine Wohlfühl-Atmosphäre und dafür sorgen, dass sich unsere Besucher nicht an jeder Ecke anbrüllen müssen, weil die Musik so laut ist."