Händler wollen Sperrung aufheben
Kaum etwas bewegt die Gemüter der Mettmanner derzeit mehr als die künftige Gestaltung des Jubiläumsplatzes.
Mettmann. Das Interesse der Bürgerschaft an dem Thema „Busverkehr am Jubiläumsplatz“ ist sehr groß: Rund 120 Menschen kamen zur Informationsveranstaltung der Stadtverwaltung in den Ratssaal, und diskutierten die unterschiedlichen Ansichten.
Ralf Bierbaum vom Planungsamt stellte noch einmal die Nachteile einer busfreien Schwarzbachstraße aus Sicht der Verwaltung dar: Die Führung der Buslinien müsste künftig über die Seibelquerspange erfolgen. Endhaltestelle für die O13/DL 6 und 748 wäre künftig der Schellenberg. Der Fußweg zum Stadtzentrum würde sich deutlich verlängern. Anschlussbeziehungen zur Regio-Bahn und anderen Bussen wären nicht mehr gewährleistet. Es sei mit deutlich längeren Wartezeiten zu rechnen. Die Haltestelle Johannes-Flintrop-Straße/Jubiläumsplatz würden künftig von acht Linien angefahren. Dazu müsste die Bushaltestelle auf eine Länge von 100 Metern ausgeweitet werden. Es würden mehrere Parkplätze wegfallen und die Geruchs- und Lärmemissionen belasten die Anwohner noch deutlich mehr als bisher.
Und: Bei einem busfreien Jubi müssten die fertigen Planungen zum Umbau der Breite Straße und Flintrop-Straße gestoppt werden. Fördermittel in Höhe von 1,3 Millionen Euro stehen auf der Kippe.
Axel Ellsiepen, Mettmann Impulse
Die Befürworter eines busfreien Jubis sehen das anders: Die Aufenthaltsqualität würde erheblich verbessert, es bestehe die Chance für eine einheitliche Platzgestaltung. Axel Ellsiepen und Jens-Christian Holtgreve vom Vorstand der Werbegemeinschaft machten sich stark für eine Öffnung der Schwarzbachstraße — auch für den individuellen Fahrzeugverkehr. „Wir haben einen Brandbrief von den beiden Lebensmittlern erhalten, die um ihre Existenz fürchten. Denn nach der Sperrung der Schwarzbachstraße hat die Laufkundschaft deutlich abgenommen. Immer weniger Kunden fahren in die Innenstadt. Das Café Kaiser, so Holtgreve weiter, werde am 2. Mai schließen.
Helmuth Höhn von der Rheinbahn hielt ein flammendes Plädoyer für die Beibehaltung des Busverkehrs am Jubi: Die Zahlen, die die Befürworter des busfreien Jubis auf den Tisch gelegt hätten, seien teilweise falsch. Es würden Buslinien auseinandergerissen, die Stadt müsse für zusätzliche Buskilometer (jährlich 25 000 Kilometer) zahlen.
„Gibt es eigentlich eine Lobby für die Fahrgäste“, fragte er in die Runde. Die Bürger würden auf die Barrikaden gehen, wenn sie ihre Anschlüsse nicht mehr bekämen. „Sie haben derzeit ein super Busnetz in Mettmann.“ Das wäre nicht mehr zu halten. Friedhelm Kückels von der Gesellschaft Verein warnte vor Schnellschüssen und bat die Verwaltung, die Entscheidung pro oder contra busfreier Jubi erst einnal zurückzustellen und zu überdenken.