Lettland-Hilfe muss Halle aufgeben

Peter Langbehn braucht ein neues Lager für die Hilfsgüter. Das Gelände mit mehreren Tiefkühlhallen soll verkauft werden.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Seit mittlerweile sieben Jahren nutzt Peter Langbehn die ehemaligen Tiefkühlhallen der Firma Eismann an der Seibelstraße als Zwischenlager für die Lettland-Hilfe. In dieser Zeit haben sich vor allem Möbel und Hausrat angesammelt, die regelmäßig per Lkw in die Provinz Madona transportiert werden. Nun muss sich Langbehn allerdings Gedanken machen, wie er die Halle möglichst schnell räumen kann, denn der Eigentümer will das Grundstück mitsamt der seit vielen Jahren leerstehenden Tiefkühlhallen veräußern.

„Laut Vereinbarung, die im Jahr 2009 geschlossen wurde, müssten wir die Halle innerhalb von 14 Tagen leer räumen. Das wäre aber völlig unmöglich“, erklärt Peter Langbehn. Ein neues Lager ist bisher nicht in Sicht, so dass man nun versucht, innerhalb kürzester Zeit möglichst viele Transporte nach Lettland zu organisieren. „Wir haben mit den Helfern in den vergangenen vier Wochen drei Transporte zustande bekommen. Allerdings kostet jede Fahrt etwa 2500 Euro und wir könnten ohne Probleme noch 20 bis 25 Transporter beladen“.

Derzeit ist aber noch völlig unklar, was mit dem hinteren Bereich des Eismann-Areals an der Seibelstraße passieren soll. Eigentümer ist die Südzucker AG mit Sitz in Mannheim. Dort war auf Nachfrage lediglich zu erfahren, dass man das Gelände endgültig veräußern möchte, nachdem man in den vergangenen Jahren auch mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung der Stadt Mettmann vergeblich versucht hat, die Halle an der Stadtgrenze beispielsweise für einen Discounter oder für einen modernen Outlet-Verkauf nutzbar zu machen.

Peter Langbehn, Initiator der Lettland-Hilfe

Stattdessen trat mit den Jahren der Verfall ein. Möglich wäre daher noch in diesem Jahr ein Abriss der ehemaligen Tiefkühlhallen. Ob sich das lohnt, soll demnächst per Gutachten geklärt werden.

Auch ein Verkauf der bis dato nutzbaren Lagerhallen an einen neuen Eigentümer wären denkbar. Fest steht bisher nur, dass die Lettland-Hilfe schon bald eine neue Heimat sucht. Ans Aufhören denkt Peter Langbehn, der in Kürze unter anderem für seine Verdienste um die Lettland-Hilfe das Bundesverdienstkreuz am Bande erhält, allerdings noch nicht. „Zumindest haben wir nun einen Grund, mal ordentlich aufzuräumen“, sagt er mit einem Augenzwinkern und ruft stattdessen weiterhin dazu auf, die Lettland-Hilfe mit Sachspenden oder der Finanzierung eines Transports zu unterstützen.

„Derzeit suchen wir dringend für eine Behindertensport-Einrichtung in Lettland nicht mehr benötigte Geräte und Ausrüstung, von Gewichten über Turnmatten oder Trimm-dich-Rad bis hin zu Bällen jeglicher Art“, zählt Langbehn auf.