Hildener Technik für Wien

Die Firma Entertainment Technology stattet den Song Contest in Österreich aus.

Das ist ein Auftrag, wie man ihn nicht alle Jahre kriegt: Die Hildener Firma Entertainment Technology Concepts hat den Zuschlag für die technische Umsetzung des Eurovision Song Contest in Österreich erhalten. Wenn Conchita Wurst noch einmal ihr Siegerlied „Rise like a Phoenix“ präsentiert, dann wird die Video- und LED-Technik im Hintergrund aus Hilden stammen.

Firmen-Inhaber Alexander Klaus freut sich über den Zuschlag: „Es gibt keinen Auftrag in Deutschland und Europa, der so groß ist.“ Entsprechend hoch ist der technische Aufwand, den er betreiben muss: Alle Kabel, die zu verlegen sind, dürften insgesamt zehn Kilometer lang sein, schätzt Klaus. Um seinen Auftrag erfüllen zu können, wird er bis zu 30 weitere freie Mitarbeiter beschäftigen, darunter Spezialisten aus ganz Europa.

Dass eine Firma den Zuschlag erhielt, die in Hilden ansässig ist — die Itterstadt ist nicht gerade als Medienmetropole bekannt — liegt daran, dass es für diese Technik so wenig Anbieter gibt. „Europaweit sind es gerade mal zwei“, schätzt Klaus. In der Medienwelt hat sich der Firmenchef einen Namen gemacht. Alexander Klaus und seine zehn fest angestellten Mitarbeiter liefern auch die Bühnentechnik für TV-Shows wie „Voice of Germany“, „Voice Kids“, sowie die Final-Shows von „Germanys next Topmodel“ und „Das Supertalent“.

Seit dem 1. April 2013 führt Klaus mit „Entertainment Technology Concepts“ seine eigene Firma und überzeugte den österreichischen Fernsehsender ORF mit seiner Erfahrung. Der hat ihn für alle drei Shows gebucht — die eigentliche Austragung am 23. Mai sowie den Vorentscheid und das Semi-Finale am 19. und 21. Mai.

Das Konzept für das Bühnendesign wird von einer Münchner Firma erstellt. Es besteht aus einem 44 Meter breiten Auge, das aus 1288 Einzelteilen gebaut ist, die mit LED-Technik bestückt sind. Im Hintergrund der Konstruktion befindet sich eine 26 Meter breite LED-Wand, die sich in der Mitte aufschieben lässt. Das Material wie Leinwände, LED-Bildschirme und Projektoren lagert nicht in Hilden — die Fläche der Firma umfasst gerade mal 400 Quadratmeter — sondern wird aus mehreren Ländern nach Wien geschafft. 30 Sattelschlepper sind dazu erforderlich.

Für Alexander Klaus (48), Vater zweier Kinder im Alter von zwölf und 14 Jahren, bedeutet das viel Reisetätigkeit. Ehefrau Susanne Klaus trägt das gerne mit: „Ich habe lange als Stewardess gearbeitet, da war ich sehr häufig weg. Jetzt ist er es.“ 22 Jahre lang ist das Ehepaar verheiratet, 27 Jahre lang sind die beiden ein Paar. Vielleicht sei die Ehe auch deshalb so glücklich, weil die beiden eben nicht ständig beisammen sind, überlegt Susanne Klaus.

„Wir sind in unsere Jobs sehr involviert“, sagt sie. Sie selbst arbeitet in der Wuppertaler Niederlassung der Kölner Hochschule für Musik und Tanz, macht dort die Veranstaltungsplanung. Ab und zu reist sie zu den Einsatzorten ihres Ehemannes. Über den Zuschlag freut sie sich: „Das ist eine Riesen-Nummer.“ Einen solchen Auftrag erhält man eben nur einmal im Leben.