Hochdahl: Die Drei vom Trillser Kirchturm
Drei junge Hochdahler geben Donnerstagnachmittag in der Kirche St. Franziskus ein Trompetenkonzert der besonderen Art.
Hochdahl. Wer in der Nähe der Trillser Kirche St. Franziskus wohnt und am Donnerstagnachmittag sein Fenster öffnet, kann sie hören: Sebastian Horlitz (19), Jan Schneeweiß (19) und Max Kahl (17) mit ihren Trompeten. Die drei jungen Männer werden ab 17 Uhr auf dem Kirchturm von St. Franziskus stehen und Hochdahl mit den feierlichen Klängen ihrer Trompeten auf den Heiligabend einstimmen.
"Wir spielen verschiedene klassischen Weihnachtslieder", erzählt Jan Schneeweiß. Etwa eine Stunde soll das Konzert der besonderen Art dauern. Danach wird wohl erst einmal ein heißer Kakao nötig sein - der Ort des Geschehens befindet sich schließlich in luftiger Höhe.
Das Konzert ist Teil eines außergewöhnlichen Adventskalenders, den die evangelische und katholische Kirchengemeinde gemeinsam verwirklicht haben. "An den 24 Tagen bis zum Weihnachtsfest wird täglich eine andere Privatperson zu einer adventlichen Überraschung einladen", hatte Sabine Osthege vom Planungsteam die Aktion vor Beginn der Adventszeit vorgestellt.
"Ob Glühweinausschank oder Lesung der Weihnachtsgeschichte - die Gestaltung bleibt den Teilnehmern frei überlassen." An den Wochenenden kehrte der "lebendige Adventskalender" zurück in die Hochdahler Kirchen zum Gottesdienst.
Hinter dem letzten Türchen verbergen sich nun die drei Trompetenbläser mit ihrem Konzert. Bereits im vergangenen Jahr hat Schneeweiß gemeinsam mit Sebastian Horlitz für diesen festlichen, musikalischen Höhepunkt an Weihnachten gesorgt. "Wenn der Wind gut steht, kann man uns richtig weit hören. Im letzten Jahr haben sogar einige Bewohner aus Kempen erzählt, sie hätten uns gehört", sagt Horlitz.
Für die drei Musiker ist der Umgang mit ihren Trompeten so selbstverständlich, wie für andere der mit Messer und Gabel: Zwischen neun und 14 Jahre lang spielen Kahl, Horlitz und Schneeweiß ihre Instrumente. "Ich habe früher andere Leute Trompete spielen hören. Da war ich etwa sechs Jahre alt und dachte: Das will ich auch mal können", erinnert sich Horlitz.
Also wurde zum Instrument gegriffen, Musikunterricht genommen - das Ergebnis wird den Stadtteil am Donnerstagabend ganz sicher wieder verzaubern.